In Amsterdam hat ein Gericht nach den gewalttätigen Übergriffen auf jüdische Fußballfans im November vier Männer verurteilt und ihnen Haftstrafen von bis zu sechs Monaten auferlegt. Bei den Ausschreitungen, die im Zusammenhang mit einem Spiel zwischen Ajax und Maccabi Tel Aviv stattfanden, wurden mehrere Anhänger verletzt, wobei einige schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Die Angriffe ereigneten sich in der Nacht vom 7. auf den 8. November und wurden durch einen Aufruf zur "Jagd auf Juden" in sozialen Netzwerken angestiftet, berichtete die Zeitung oe24.
Der Hauptangeklagte, ein 32-Jähriger, wurde für schuldig befunden, einem Fan einen Karatetritt versetzt zu haben, der diesen fast gegen eine Straßenbahn stürzen ließ. Das Gericht verhängte für ihn eine Strafe von sechs Monaten. Weitere Urteile betrafen zwei Männer, die Informationen in sozialen Netzwerken verbreitet hatten, und einen 19-Jährigen, der 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten muss. Trotz der Schwere der Vorfälle waren die verhängten Strafen unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, was die Direktorin des niederländischen Zentrums für Information und Dokumentation über Israel (CIDI), Naomi Mestrum, kritisierte und als bedauerlich bezeichnete, da sie ein zu mildes Signal im Angesicht des Antisemitismus sendeten, wie nau berichtete.
Die Vorfälle führten zu einer erhöhten Alarmbereitschaft der Polizei in Amsterdam, und die Justiz ermittelt weiterhin gegen etwa 40 weitere Personen, die mit den Ausschreitungen in Verbindung stehen. Ministerpräsident Dick Schoof bezeichnete die Attacken als "unverfälschten Antisemitismus". Die Urteile sind die ersten in dieser Angelegenheit, und sowohl die Angeklagten als auch die Staatsanwaltschaft haben die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen Berufung einzulegen.
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