Im Aufsehen erregenden Vergewaltigungsprozess in Avignon hat der Hauptangeklagte Dominique Pelicot in seinen Schlussworten um Verzeihung für seine Taten gebeten. Der 72-Jährige gestand, seine Ex-Frau Gisèle über eine Dekade hinweg durch Medikamente betäubt, missbraucht und anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Gisèle Pelicot, die während des Prozesses erklärte, sie gehe von etwa 200 Vergewaltigungen aus, steht nicht allein im Fokus; insgesamt werden 50 Männer beschuldigt, in diese schrecklichen Taten verwickelt zu sein. Die Staatsanwaltschaft fordert für Pelicot 20 Jahre Haft, während die anderen Angeklagten zwischen vier und 18 Jahren mit Strafen rechnen müssen. Ein Urteil wird für Donnerstag erwartet, wie Volksblatt berichtete.
Unvorstellbare Taten aufgedeckt
Gisèle Pelicot, die einst das Leben einer glücklichen Ehe führte, lebte jahrelang in Unwissenheit über die Grausamkeiten, die ihr Ehemann beging. Zwischen 2010 und 2011 verspürte sie plötzlich eine unerklärliche Müdigkeit, die sie schließlich zur Besorgnis bringen sollte. Während sie ahnungslos in ihrem Leben weitergemacht hatte, entpuppte sich ihr Ehemann als einer der "schlimmsten Sexualstraftäter der letzten 20 Jahre". Wie BBC berichtete, hatte Pelicot einer Vielzahl von Männern Zugang zu seiner bewusstlosen Frau verschafft und ihre Missbrauchstaten dokumentiert, was schließlich zu seiner Festnahme führte. Die Polizei fand über 20.000 Videos und Fotos, die Gisèle bei diesen Verbrechen zeigten.
Die erschütternde Wahrheit über Dominque Pelicots Taten hat nicht nur das Leben von Gisèle, sondern auch das ihrer gesamten Familie pulverisiert. Die eklatanten Vergehen seines Verhaltens führten dazu, dass Gisèle jegliche Verbindung zu ihrem bisherigen Leben und den Erinnerungen an ihren Ehemann abbrach, wie sie in den Gerichtssitzungen schilderte. Ihr Sohn bemerkte, dass die Familie „alle Familienfotos beseitigt“ habe, um die schmerzhafte Erinnerung an die Vergangenheit zu tilgen. Gisèle hat nach den Prozessen ihren Mädchennamen wieder angenommen und lebt jetzt in einer anderen Stadt, fernab von ihrem früheren Zuhause.
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