
In Südkorea ist ein Passagierflugzeug abgestürzt, was mit mehr als 170 Todesopfern die schwerste Luftfahrtkatastrophe des Landes seit fast drei Jahrzehnten darstellt. Ermittler berichten, dass die Flugschreiber, die sogenannten „Schwarzen Kästen“, nur wenige Minuten vor der Bauchlandung des Flugzeugs ausgefallen sind.
Der Absturz und die Opfer
Der Jeju Air Flug 7C 2216, der von Bangkok nach Muan International Airport flog, geriet am 29. Dezember in Schwierigkeiten und ging in Flammen auf. Die Katastrophe forderte 179 Todesopfer, darunter Passagiere und Besatzung. Lediglich zwei Personen konnten überleben.
Technische Probleme der Flugschreiber
Das südkoreanische Verkehrsministerium gab bekannt, dass sowohl der Cockpit-Sprachrekorder (CVR) als auch der Flugdatenschreiber (FDR) der Boeing 737-800 etwa vier Minuten vor dem Absturz aufgehört haben zu arbeiten. Der genaue Grund für den Ausfall der Geräte ist noch unklar, das Ministerium plant jedoch, die Ursache zu ermitteln. Sie betonten, dass die Daten des CVR und FDR für die Unfalluntersuchung essentiell sind, jedoch verschiedene Daten zur Analyse herangezogen werden, um den Unfallhergang präzise zu erfassen.
Untersuchung der Flugschreiber
Der Cockpit-Sprachrekorder wurde zunächst lokal ausgewertet und dann zur weitern Überprüfung in die Vereinigten Staaten geschickt. Der Flugdatenschreiber, der beschädigt war und einen Anschluss vermisste, wurde letzte Woche an das National Transportation Safety Board (NTSB) in den USA übermittelt, nachdem südkoreanische Behörden festgestellt hatten, dass sie aufgrund der Beschädigung keine Daten extrahieren konnten.
Der tödlichste Flugunfall seit 1997
Dieser Absturz stellt den schwersten seit dem Unglück einer Korean Air Boeing 747 im Jahr 1997 dar, bei dem 228 Menschen starben. Die genauen Ursachen des aktuellen Vorfalls sind noch unbekannt und die Untersuchung wird voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Ausschlaggebende Faktoren
Ein Video des Absturzes zeigt, dass weder das hintere noch das vordere Fahrwerk zum Zeitpunkt der Bauchlandung sichtbar waren. Vor der Notlandung hatte der Pilot einen Mayday-Ruf abgesetzt und die Begriffe „Vogelschlag“ sowie „Durchstarten“ verwendet. Der Kontrollturm hatte den Piloten zudem vor Vögeln in der Umgebung gewarnt.
Ermittlungen gegen Jeju Air
Zusätzlich zu diesen Erkenntnissen hat die südkoreanische Polizei letzte Woche die Büros von Jeju Air in Seoul sowie die Betriebsstätte des Muan International Airport durchsucht, um weitere Informationen zu sammeln. Experten äußern Bedenken hinsichtlich des Betonmauerwerks, das das Flugzeug bei der Landung traf, da viele Flughäfen solche Strukturen nicht in der Nähe der Landebahnen platzieren.
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