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Rettungskräfte befreien eingeschlossene Männer aus Goldmine in Südafrika

"Drama im Goldmine: Nach einem mörderischen Stopp der Nahrungsversorgung in Südafrikas Stilfontein-Mine sind über 100 Männer tot und Hunderte könnten noch in der Tiefe gefangen sein!"

Die südafrikanische Regierung hat eine Rettungsaktion in einer verlassenen Goldmine in der Provinz Nordwest gestartet, wo mindestens 109 Männer ums Leben gekommen sind. Dies berichtete eine Gruppe, die die Bergleute vertritt, nachdem die lokalen Behörden lebenswichtige Lieferungen abgeschnitten hatten, um dem illegalen Bergbau im Land Einhalt zu gebieten.

Tragische Situation in der Stilfontein-Mine

Nach Angaben der "Mining Affected Communities United in Action" (MACUA) bleiben die Leichen von 100 Männern in der Stilfontein-Mine gefangen. Am Montag konnten Rettungskräfte neun Leichname aus dem Schacht bergen, außerdem wurden 20 Überlebende gerettet.

Hunger und Dehydration als Todesursache

Meshack Mbangula, der Leiter von MACUA, äußerte gegenüber CNN, dass die Männer möglicherweise an Hunger und Dehydration gestorben seien. Während die Berichte über die Zahl der Eingeschlossenen variieren, schätzte Mbangula, dass noch etwa 500 Personen unter Tage sind. Die Bedingungen in den tiefen Schächten verschlechtern sich weiter.

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Alarmierende Videoaufnahmen

Ein von Mbangula geteilter Videoausschnitt zeigt mehrere Leichname, die in Plastik verpackt sind. Auf dem Video, das letzte Woche von einem der Bergleute gefilmt wurde, sind auch entblößte, abgemagerte Männer mit hervortretenden Knochen und Rippen zu sehen. In einer Szene bittet ein Mann auf Zulu um Hilfe, während ein anderer fragt: „Wie viele Tage müssen wir in einer solchen Situation leben?“

Hilferuf der Bergleute

Ein Schreiben der Bergleute, das CNN vorliegt, beschreibt die trostlosen Bedingungen, unter denen sie leiden. Darin heißt es: „Bitte holt uns hier raus. Bitte helft uns, herauszukommen oder gebt uns wenigstens Essen, denn wir haben 109 Tote und benötigen Plastik, um sie einzuwickeln, weil der Gestank unerträglich ist.“

Polizeikritik und Verzögerung der Rettungsmaßnahmen

Gemeindeleitende Gruppen wie MACUA haben seit Monaten versucht, den eingeschlossenen Bergleuten zu helfen. Im November haben die Polizei und die zuständigen Behörden die Nahrungs- und Wasserversorgung unterbrochen, um die Bergleute dazu zu zwingen, die gefährlichen Schächte zu verlassen. Diese Maßnahme wurde von Gemeinschaftsorganisationen und dem südafrikanischen Gewerkschaftsverband (SAFTU) scharf kritisiert und als „hämisch“ bezeichnet, mit der Befürchtung, dass sie in einer Tragödie enden könnte.

Gerichtsbeschluss zur Rettung der Bergleute

Im November verfügte ein südafrikanisches Gericht, dass die Polizei ihre Maßnahmen stoppen, den Bergleuten Nahrung zur Verfügung stellen und den Rettungsteams den Zugang zur Mine erlauben soll. Auch die Menschenrechtskommission Südafrikas (SAHRC) untersucht die Polizei wegen der Unterbrechung lebenswichtiger Lieferungen an die Bergleute.

Neuer Rettungsversuch

Am Sonntag, unter dem Druck der Öffentlichkeit und Berichten über viele bereits Verstorbene, kündigte das Ministerium für Mineralressourcen und Energie an, dass es mit den Vorbereitungen für eine Rettungsaktion im verlassenen Schacht begonnen hat. Das Ministerium betonte, dass die Entscheidung, Rettungskräfte zu entsenden, unabhängig getroffen wurde und nicht aufgrund eines Gerichtsbeschlusses erfolgte.

Die Realität des illegalen Bergbaus in Südafrika

Südafrika zählt bis zu 100.000 illegale Bergleute, die lokal als „zama zamas“ bekannt sind. Die meisten der aus diesem Bergbau gewonnenen Mineralien werden auf dem Schwarzmarkt verkauft, wie der SAFTU zufolge. Das Land verliert jährlich über 1 Milliarde Dollar durch illegalen Bergbau, was mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen konkurrierenden Gruppen in Verbindung gebracht wird.


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Quelle
edition.cnn.com

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