Im Gerichtsprozess gegen drei Männer wegen der versuchten Erpressung der Familie von Michael Schumacher kommt es zu einer unerwarteten Panne. Wie oe24 berichtete, musste Richterin Birgit Neubert mit Bedauern zugeben, dass die Verteidigung nicht über die erneute Zeugenvernehmung von Schumacher-Managerin Sabine Kehm informiert worden war. Daher konnte sie am Montag nicht aussagen, obwohl sie bereits im Gerichtssaal saß. Dies führte dazu, dass Kehm den Zeugenstuhl wieder verlassen musste; sie soll nun am 8. Januar erneut befragt werden.
Der Prozess wird in Wuppertal geführt, nachdem drei Männer im Alter von 30 bis 53 Jahren angeklagt sind, die Schumacher-Familie mit der Veröffentlichung privater Fotos und Videos zu erpressen. Forderungen von insgesamt 15 Millionen Euro standen im Raum, andernfalls sollten die Bilder im Darknet veröffentlicht werden. Tag24 berichtete, dass der Hauptangeklagte zu Beginn des Verfahrens gestanden hatte, zwei Festplatten mit Bild- und Videomaterial der Schumachers erhalten zu haben. Ein Mitangeklagter, früher Sicherheitsmitarbeiter bei den Schumachers, hatte ihm diese übergeben. Besorgniserregend bleibt, dass eine der Festplatten mit brisantem Material bis heute verschwunden ist.
Während der Verhandlung stellte der Verteidiger des Hauptangeklagten den Antrag, ihn nach über sechsmonatiger U-Haft zu entlassen, um Geld für seine teuren Medikamente zu verdienen. Doch das Gericht wies den Antrag zurück, da der Angeklagte noch unter Bewährung für eine andere Straftat steht. Die Anwälte der Familie Schumacher äußerten sich enttäuscht über den Verlauf des Prozesses und bemängelten, dass insbesondere der nicht geständige Angeklagte mehr Fragen aufwerfe als beantworte. In einem skandalösen Vorfall wurde gegen einen Zeugen, der bereits zum zweiten Mal unentschuldigt fehlte, ein Ordnungsgeld von 150 Euro verhängt und eine Vorführung durch die Polizei angeordnet.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung