In Rom brodelt es: Aktivisten protestieren entschieden gegen den massiven Anstieg des Massentourismus und die damit verbundene Zunahme von Ferienwohnungen. Bei einer aktuellen Aktion hinterließen sie provokante Botschaften, die mit einem Robin-Hood-Hut geschmückt waren und das Logo von Airbnb trugen. Der Hintergrund? Der Tourismus hat die Preise in der Stadt so stark in die Höhe getrieben, dass vielen Familien die Wohnung genommen wird, um Platz für zahlungskräftige Touristen zu schaffen. Nach Berichten von vienna.at leiden bereits über 50.000 Menschen in Rom unter Wohnungsnot, ein alarmierender Anstieg um mehr als das Dreifache im Vergleich zu 2022.
Regierung plant schärfere Kontrollen
Angesichts des bevorstehenden katholischen Jubiläumsjahrs 2025, das etwa 32 Millionen Besucher in die ewige Stadt holen wird, plant die italienische Regierung, striktere Vorschriften für Kurzzeitvermietungen einzuführen. So müssen Betreiber von Ferienwohnungen künftig ihre Gäste persönlich treffen und deren Identität innerhalb von 24 Stunden der Polizei melden. Diese Regelung soll verhindern, dass anonyme Buchungen durch automatisierte Schlüsselausgaben, wie sie für viele Airbnb-Unterkünfte typisch sind, Sicherheitsrisiken bergen, wie vienna.at berichtet.
Die Spannungen sind Teil eines größeren Trends, der nicht nur Rom betrifft, sondern auch andere beliebte Kulturstädte in Italien. Laut aktuellen Daten von Statista spielt Airbnb eine zentrale Rolle in diesem Boom des Massentourismus, was zu weiter steigenden Mieten und der Verdrängung von Einheimischen führt. Viele Viertel verlieren dadurch ihre ursprüngliche Identität und der Druck auf die Bürger wächst.