Im Ettenhofer Holz bei Hochstadt wird seit 2013 eine Langzeitstudie des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz in Seewiesen durchgeführt, die sich mit Kohlmeisen befasst. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden 123 Holznistkästen entlang der Waldwege installiert, die in IWL-Werkstätten in Machtlfing gefertigt wurden. In den vergangenen Wochen wurden jedoch 40 dieser Nistkästen zerstört, wobei die Zerstörung das Durchschneiden oder Durchbrennen der Befestigungen und das Werfen der Kästen auf den Boden umfasste. Ein entsprechendes Strafverfahren wurde bei der Polizei eingeleitet.
Diese Vorfälle haben Besorgnis ausgelöst, insbesondere über mögliche Schäden an den Tieren, die in den Nistkästen brüten, darunter Kohlmeisen, Blau- und Tannenmeisen sowie Kleiber. Nistkästen sind nicht nur Brutplätze, sondern bieten auch Schlafplätze für Meisen und andere Kleinsäuger. Die Wissenschaftler erfassen jährlich den Bruterfolg der Meisen, um deren Anpassung an den Klimawandel zu untersuchen. Im Zuge dieser Forschung werden auch die Stresswerte im Blut der Vögel gemessen, um deren Reaktion auf unterschiedliche Umweltbedingungen zu analysieren. Es konnte festgestellt werden, dass Fang und Blutentnahme keinen negativen Einfluss auf den Bruterfolg oder das Überleben der Kohlmeisen haben. Laut den Forschungen brüten einige Meisen im Ettenhofer Holz bis zu sieben Jahre lang, wobei aus 663 Nestern bisher 1921 junge Kohlmeisen flügge wurden, wie Merkur berichtete.
Einfluss von Nistkästen auf die Kohlmeisenpopulation
Nistkästen spielen eine entscheidende Rolle für den Bestand der Kohlmeisen und tragen zur Förderung des Artenschutzes bei. Laut Vogelentdecker hat die gezielte Platzierung von Nistkästen einen signifikanten Einfluss auf das Gleichgewicht des Ökosystems. Fachlich korrekte Installation und Wartung der Kästen sind entscheidend für ihren Erfolg. In städtischen und intensiv genutzten Gebieten fehlen Kohlmeisen oft die natürlichen Hohlräume als Nistplätze, sodass Nistkästen einen sicheren Ort zum Brüten und Schutz vor Parasiten und Feinden bieten. Statistiken zeigen, dass während des Frühlings durchschnittlich 69 Brutpaare ohne Nistkästen beobachtet wurden, der Sommer jedoch 1215 Brutpaare und der Herbst 811 Brutpaare aufwies. Für optimale Brutbedingungen sollten Nistkästen aus natürlichen Materialien gefertigt, in einer Höhe von 2-3 Metern an Bäumen oder stabilen Gebäuden angebracht werden und regelmäßig gewartet werden.
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