In einem angespannten Vorfall in Berlin-Friedrichshain wurde eine rechtsextreme Demonstration vorzeitig beendet. Die Veranstaltung, die unter dem Motto "Für Recht und Ordnung. Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt" stand, lockte etwa 850 Neonazis an. Diese Zahl war deutlich höher als bei den vorherigen Demos, bei denen nur 60 bis 150 Teilnehmer anwesend waren, wie oe24.at berichtete. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von rund 1.500 Kräften im Einsatz, um den Aufzug und die zahlreichen Gegenproteste zu trennen.
Bereits zu Beginn der Demonstration kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Über 2.000 Gegendemonstranten, die lautstark gegen den Neonazi-Marsch protestierten, blockierten teilweise die Zugangswege. Es wurden mehr als 40 Festnahmen gemeldet, wobei der Großteil aus dem rechten Lager stammte. Einige Teilnehmer hielten sich nicht an das Vermummungsverbot und wurden mit verfassungswidrigen Symbolen, wie dem Hitlergruß, erwischt, was eine sofortige Festnahme zur Folge hatte, wie n-tv.de berichtete. Ein Richter ordnete Unterbindungsgewahrsam für drei Neonazis an, die symbolisch in den Fokus der Ermittlungen gerieten.
Rangeln und Proteste
Die Polizei konnte nicht verhindern, dass es zu wiederholten Rangeleien zwischen den beiden Lagern kam. Demonstranten versuchten, Polizeisirenen und Absperrungen zu überwinden, was teilweise zu einem Einsatz von Pfefferspray führte. Die Atmosphäre war von erhöhter Spannung geprägt, während die Einsatzkräfte versuchten, die Kontrolle zu behalten. Laut Polizeisprecher Florian Nath habe man keinerlei inhaltliche Unterstützung für entweder Seite, sondern schütze lediglich die Versammlungsfreiheit.
Insgesamt war die Versammlung von Anfang an von Protesten und Widerstand begleitet, wobei der Traum des Anmelders, 1.200 Teilnehmer zu versammeln, deutlich verfehlt wurde. Mit der dritten Neonazi-Demonstration innerhalb kurzer Zeit wächst jedoch die Besorgnis über die Aktivität solcher Gruppen in Berlin, was einen weiteren Beweis für den zunehmenden Einfluss extremistischer Strömungen darstellt.
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