Im Bremer Landgericht stehen zwei spektakuläre Fälle an, die für Aufsehen sorgen. In einem Prozess wird die 32-jährige Angeklagte, die im Mai 2021 als Angestellte einer Geldtransportfirma mehr als acht Millionen Euro erbeutet hat, verurteilt. Die Frau hatte vor Gericht zugegeben, während ihrer Arbeitszeit eine erstaunliche Summe gestohlen zu haben. Überwachungskameras zeichneten die Tat auf, die Aufnahmen wurden jedoch erst Tage später ausgewertet. Die Angeklagte floh daraufhin in die Türkei, wobei Mittäter die Beute verschwinden ließen. Nach knapp drei Jahren stellte sie sich der Polizei und sitzt nun in Untersuchungshaft. Laut eigenen Angaben erhielt sie nur einen kleinen Teil des Geldes, während der Verbleib des Großteils unklar bleibt. Sie muss mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen, wie SAT.1 Regional berichtet.
Drogengeschäfte über Encrochat
Gleichzeitig begann am Bremer Landgericht der Prozess gegen einen 25-jährigen mutmaßlichen Drogendealer. Der Angeklagte soll Drogen im großen Stil verkauft und dabei ein Vermögen von 1,6 Millionen Euro angehäuft haben. Seine Geschäfte führte er hauptsächlich über verschlüsselte Encrochat-Handys, deren Daten von französischen Ermittlern geknackt wurden. Diese Informationen wurden dann an die deutschen Behörden übergeben, was eine Reihe von Verfahren auslöste, in denen es um die Nutzung solcher Geräte geht, wie Buten un Binnen berichtet. Dieser Prozess zeigt die wachsenden Herausforderungen für die Justiz im Kampf gegen organisierte Kriminalität und die Nutzung moderner Technologien zur Vermeidung von Aufdeckung.