Graffiti-Welle in Purkersdorf: Unbekannte richten Millionenschaden an!

Purkersdorf, Niederösterreich, Österreich - In der niederösterreichischen Stadt Purkersdorf kommt es seit dem 14. Februar 2025 zu einer Reihe von Graffiti-Vandalenakten, die bis zum 10. März 2025 andauerten. Unbekannte Täter hinterließen dabei ihre Schriftzüge in ganz Purkersdorf, unter anderem in der Bahnhofstraße, Fürstenberggasse und Speichberggasse. Zu den häufigsten Sprühereien zählen Namen und Begriffe wie „MOST“, „SEMO CAP“, „arion“, „hocus“, „KAISER“, „SeyR“, „Traze“, „SIGMAR“ und „Monster“, die auf Wänden, Telefonzellen, Bushaltestellen und sogar Schulen entdeckt wurden. Der geschätzte Schaden bewegt sich im mittleren fünfstelligen Bereich und betrifft sowohl öffentliches als auch privates Eigentum.

Die Polizei in Purkersdorf bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer Hinweise zu den Tätern oder weiteren betroffenen Orten geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 059133-3233 zu melden. Diese Vandalismus-Welle hat die Stadtgemeinde vor erhebliche Herausforderungen gestellt, da die Reinigung der betroffenen Oberflächen sehr kostenintensiv ist.

Ökonomische Belastung durch Graffiti

Der Leiter des Bauamts, Nikolaj Hlavka, betont, dass die Allgemeinheit für die Instandsetzung aufkommen muss. Die jährlichen Kosten für die Beseitigung von Graffiti belaufen sich auf Millionenbeträge. Insbesondere teure und umweltschonende Reinigungsmittel sind erforderlich, was die finanzielle Belastung der Stadtgemeinde weiter erhöht. Zudem ist der Aufwand für die Reinigungsdienste erheblich, was zu einem saisonalen Anstieg der Graffiti-Aktivitäten mit den steigenden Temperaturen führt.

Bereits in den vorherigen Jahren wurde festgestellt, dass die Graffiti-Vorfälle in Purkersdorf nicht überdurchschnittlich sind, dennoch könnte die Dunkelziffer nicht angezeigter Vorfälle höher sein. Beliebte Tatorte sind Bahnhofsbereiche sowie Unterführungen und Verkehrszeichen, die besonders häufig von Sprayern genutzt werden.

Rechtliche Konsequenzen und Herausforderungen bei der Täterausforschung

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Sprühen von Graffiti sind klar definiert. Es handelt sich um Sachbeschädigung (§ 125 StGB) und möglicherweise um schwere Sachbeschädigung (§ 126 StGB). Die Strafen können von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe reichen. Zudem können zivilrechtliche Klagen gegen die Täter finanziell belastend sein. In den letzten Jahren waren im Bezirk Wien-Umgebung 2014 und 2015 71 beziehungsweise 72 Fälle registriert worden, doch die Aufklärungsquote lag bei nur 49,3% und 15,3%.

Die Herausforderung für die Polizei liegt oft darin, dass bei den häufigen Graffiti-Aktionen keine Spuren hinterlassen werden und viele Tatorte nicht videoüberwacht sind. Dies erschwert die Identifizierung der Täter erheblich.

Graffiti als Kunst oder Vandalismus

Das Phänomen Graffiti wird nicht nur in Purkersdorf, sondern auch in anderen Städten diskutiert. Eine neue Sonderausstellung im Museum im Steintor thematisiert das Spannungsfeld zwischen Kunst und Vandalismus im Kontext von Graffiti. Die Ausstellung zeigt Fotografien von Graffiti und weist darauf hin, dass diese Form des Ausdrucks sowohl legal als auch illegal sein kann.

Mit Kunstwerken, die von lokalen Künstlern erstellt wurden, soll ein Bewusstsein für die Vielfalt von Graffiti geschaffen werden, das als ein Weg der Kommunikation interpretiert wird. Die unterschiedliche Wahrnehmung dieses Themas sorgt für eine lebhafte Diskussion über die Grenzen zwischen kreativer Ausdrucksform und Vandalismus.

Die Stadt Purkersdorf fordert nun die Bevölkerung auf, als Gemeinschaft aktiv zur Verbesserung der Situation beizutragen, um die Schäden und die damit verbundenen Kosten zu minimieren. Die städtischen Behörden sind entschlossen, die Graffiti-Aktivitäten in Zukunft effektiver zu bekämpfen und die öffentlichen Räume zu schützen.

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Details
Vorfall Vandalismus
Ort Purkersdorf, Niederösterreich, Österreich
Schaden in € 50000
Quellen