Getzner-Chef setzt auf Ethik: Keine Rüstung, nur Schutz für die Polizei!

Getzner-Chef setzt auf Ethik: Keine Rüstung, nur Schutz für die Polizei!

Getzner, Österreich - Der CEO des österreichischen Unternehmens Getzner, Markus Comploj, hat am 9. Juni 2025 eine klare Stellungnahme zur Rolle seines Unternehmens in der Rüstungsindustrie abgegeben. In seiner Erklärung betonte er, dass Getzner nicht für die Rüstungsindustrie produzieren werde. Das Unternehmen bekennt sich zu einer strikten ethischen Ausrichtung und widersetzt sich jeglicher Beteiligung an militärischen Aktivitäten oder Rüstungsgeschäften. Getzner liefert Materialien für persönliche Schutzkleidung, wie schusssichere Westen und Schutzanzüge, die vornehmlich für Polizei und Rettungskräfte bestimmt sind.

Comploj hob hervor, dass die Unternehmensphilosophie fest im Familienkodex verankert sei, welcher die Einhaltung ethischer Grundsätze zur Priorität mache. Trotz einer internationalen Expansion in Märkte wie China, Indien und Südamerika bleibt Getzner seiner Verantwortung treu, indem es auf nachhaltige Ressourcen, Ausbildung junger Menschen und die Auswahl von Geschäftspartnern achtet. Der CEO stellte zudem klar, dass die Produkte des Unternehmens der persönlichen Sicherheit dienen und nicht der Unterstützung in bewaffneten Konflikten.

Veränderung der Wahrnehmung der Rüstungsindustrie

In der Europäischen Union gibt es ebenfalls Bestrebungen, Rüstungsunternehmen in die Nachhaltigkeitstaxonomie aufzunehmen. EU-Kommissarin Mairead McGuiness hat erklärt, dass die EU den Zugang der Verteidigungsindustrie zu Finanzmitteln erleichtern möchte. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer intensiven Lobbyarbeit der Rüstungsindustrie, die 2023 und 2024 für 44 Treffen mit EU-Politikern sorgte, mehr als jede andere Branche. Verbraucher- und Umweltverbände äußern jedoch Bedenken über die Möglichkeit, dass Unternehmen der Rüstungsindustrie in ESG-Fonds aufgenommen werden könnten.

Nachhaltigkeit und ethische Standards

Das steigende Interesse an nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland wird durch die verstärkte Nachfrage nach ESG-Fonds (Environment, Social, Governance) unterstrichen. Dennoch gibt es auch hier Anzeichen von Unklarheiten, da Unternehmen in umstrittenen Industrien, wie der Öl- und Gasbranche, in einige Fonds aufgenommen wurden. Rüstungsunternehmen sind traditionell von ESG-Fonds ausgeschlossen, es sei denn, sie verursachen in anderen Bereichen keinen Schaden.

Union Investment hat sich entschieden, Rüstungsunternehmen aus nachhaltigen Fonds auszuschließen, um sicherzustellen, dass ethische Anleger nicht von den Folgen von Kriegen profitieren. Diese Haltung unterstreicht die Diskussion über die Rolle von Rüstungsinvestitionen in einer sich verändernden Finanzlandschaft und die dazugehörigen ethischen Implikationen, die immer häufiger in den Fokus rücken.

Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen, dass die Rüstungsindustrie in den kommenden Monaten einer intensiven Überprüfung hinsichtlich ihrer Einstufung in Bezug auf Nachhaltigkeit unterzogen wird, sei es von der Öffentlichkeit, von Investoren oder durch Regulierung durch die EU.

Details
OrtGetzner, Österreich
Quellen

Kommentare (0)