Die Gefahren von Geisterfahrern nehmen insbesondere in der Weihnachtszeit dramatisch zu. Der 23. Dezember gilt als der gefährlichste Tag für Geisterfahrer, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit warnt. Allein im letzten Jahr wurden an diesem Tag acht Geisterfahrer von den Radiosendern gemeldet. Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: Fast 80 Prozent der Falschfahrer sind männlich und im Durchschnitt 51 Jahre alt. Besonders besorgniserregend sind die Faktoren, die zu diesen unfallträchtigen Fahrten führen: Alkohol und Drogen sind in 43 Prozent der Fälle der Grund, während 38 Prozent der Falschfahrten auf Überforderung zurückzuführen sind, wie noen.at berichtete.
Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat zudem festgestellt, dass Geisterfahrten häufig absichtlich ausgeführt werden. In einem Drittel der Fälle wenden Fahrer im fließenden Verkehr. Besonders hoch ist das Risiko für Menschen über 75 Jahre, die mehr als 40 Prozent der Geisterfahrer ausmachen. Hier sind oft Demenz oder Verwirrtheit die Ursachen. Bei jüngeren Fahrern spielen häufig Suizidabsichten oder das Entkommen vor der Polizei eine Rolle. Ein Beispiel ist ein tragischer Vorfall im August 2023, bei dem ein 83-jähriger Mann auf der A 96 in die entgegengesetzte Richtung fuhr und dabei ums Leben kam, während mehrere weitere Personen verletzt wurden, so die sueddeutsche.de.
Vorsichtsmaßnahmen und technologische Lösungen
Obwohl bereits Sicherheitsmaßnahmen wie bessere Linienführungen und die Einführung von "Stopp-Händen" an Autobahn-Anschlussstellen in Erwägung gezogen werden, zeigen die Experten, dass diese oft nicht ausreichen. Technologische Fortschritte, wie Falschfahrerwarner, entwickeln sich jedoch vielversprechend. Diese Systeme können Geisterfahrten erkennen und warnen nicht nur den Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Hersteller wie Škoda haben bereits solche Warnsysteme in Neuwagen integriert. Um jedoch eine effektive Prävention zu gewährleisten, fordern die UDV-Experten darüber hinaus die Einführung von Notbremsfunktionen, die nicht nur Falschfahrten verhindern könnten, sondern auch automatisch eingreifen, bevor es zu einem Unfall kommt.
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