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Zukunftsprojekt Stadtbahn S2: Bürgerentscheid für Durmersheim am 29. September

Am 29. September 2024 entscheiden die Bürger in Durmersheim über die umstrittene Verlängerung der Stadtbahnlinie S2, ein Projekt, das nicht nur die Verkehrsanbindung in der Region verbessert, sondern auch entscheidend für die umweltfreundliche Mobilität und die zukünftige Entwicklung von Rheinstetten und Durmersheim ist.

Baden-Baden, August 2024 – Die Diskussionen um die Verlängerung der Stadtbahnlinie S2 von Rheinstetten-Mörsch zum Bahnhof Durmersheim gewinnen an Intensität. Dieter Balle, Kreisrat von Die Linke, äußerte sich kürzlich zu den anstehenden Bürgerentscheidungen, die für den 29. September 2024 geplant sind.

Mit dem einsetzenden Wahlkampf wird die Initiative Pro S2 verstärkt die Vorteile der Stadtbahn hervorheben. „Mit der Stadtbahn gut ankommen – Ja zur S2“, lautet das Motto der Kampagne, die darauf abzielt, die Bürger für die anstehende Abstimmung zu mobilisieren. Obwohl es Widerstand gibt, insbesondere von einer fraktionsübergreifenden Bürgerinitiative in Durmersheim mit dem Slogan „Kein Millionengrab S2“, zeigt die Unterstützung für die Stadtbahn-Linie eine stetig steigende Tendenz.

Hintergrund der Auseinandersetzungen

Ein zentrales Argument der Gegner sind die vermeintlichen hohen Kosten, die für die Verlängerung der Linie prognostiziert werden. Laut der Initiative handelt es sich um „unwägbare“ Summen im zweistelligen Millionenbereich. Eine gründlichere Kostenanalyse kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis: Die Eigenanteile der betroffenen Kommunen, zu denen Rheinstetten und Durmersheim sowie die Landkreise Rastatt und Karlsruhe gehören, belaufen sich auf etwa 7,2 Millionen Euro. Die Gesamtkosten des Projekts von 45 Millionen Euro sollen größtenteils durch Fördermittel des Landes und Bundes in Höhe von 37,8 Millionen Euro abgedeckt werden.

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Der Kreisrat Dieter Balle sieht dies als wichtiges Argument, um die Bürger von der Notwendigkeit und den Vorteilen der Stadtbahn zu überzeugen. Die Finanzierung des Eigenanteils kann zudem auf mehrere Jahre verteilt werden, was die finanzielle Belastung für die Kommunen erheblich reduzieren würde. Balle bezeichnet das Vorhaben als Jahrhundertprojekt und als wesentliche Investition in eine nachhaltige Zukunft.

Die Diskussion dreht sich auch um alternative Verkehrskonzepte, die von den Gegnern der Stadtbahn vorgeschlagen werden. Diese setzen auf Elektrobusse und On-Demand-Verkehre, um die Anbindung an die S2 zu verbessern. Befürworter der Stadtbahn werfen diesen Ansätzen jedoch vor, nicht mit den beschleunigten und höheren Kapazitäten der Stadtbahn mithalten zu können und verweisen auf erfolgreiche Modelle, wie das Karlsruher Modell, das seit den 1980er Jahren Erfolg hat.

Potenziale der Stadtbahn für die Region

Die Vorteile der Stadtbahn sind vielschichtig. Ein 3,4 Kilometer langer Lückenschluss würde Rheinstetten und den Karlsruher Westen direkt mit der Rheintalschiene verbinden. Dadurch könnte der Bahnhof Durmersheim eine zentrale Rolle im regionalen Verkehr spielen und würde die Anbindung von umliegenden Gemeinden verbessern. Dies könnte die Attraktivität von Durmersheim als Wohnort deutlich steigern.

Zusätzlich reduziert die Stadtbahn den Autoverkehr und die damit verbundenen Luftschadstoffe erheblich. Im Vergleich zu Linienbussen ist die Stadtbahn nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kosteneffizienter pro Personenkilometer. Die Vorteile im Hinblick auf weniger Umstiege, kürzere Wartezeiten und einen besseren Komfort sind weitere Pluspunkte, die für die Stadtbahn sprechen. Gerade die Verbesserung der Barrierefreiheit ist ein Vorteil, der mobilitätseingeschränkten Personen sowie Familien mit Kinderwagen zugutekommt.

Die bevorstehenden Entscheidungen und die damit einhergehenden Abstimmungen werden nicht nur die Mobilität in der Region betreffen, sondern auch die zukünftige Entwicklung und Lebensqualität der Bürger in den betroffenen Städten. Der 29. September rückt näher und die Diskussionen um die Stadtbahn nehmen Fahrt auf.

Ein Jahrhundertprojekt für die Zukunft

Angesichts der Herausforderungen im urbanen Verkehr sind Projekte wie die Stadtbahn S2 von entscheidender Bedeutung. Sie stehen nicht nur für eine moderne Verkehrslösung, sondern auch für umweltbewusste Entscheidungen, die die Grundlage für zukünftige Generationen bilden. Die Entwicklungen der nächsten Wochen werden zeigen, ob die Bürger in Durmersheim und Rheinstetten bereit sind, diesen Schritt in eine nachhaltige Verkehrsstrategie zu wagen.

Hintergrundinformationen zur Verkehrsanbindung in der Region

Die Diskussion um die Verlängerung der Stadtbahnlinie S2 ist eng verbunden mit der zunehmenden Urbanisierung und dem damit einhergehenden Bedarf an effizienteren Verkehrslösungen in der Region. In den letzten Jahren hat sich das Verkehrsaufkommen in Städten wie Karlsruhe und den angrenzenden Gemeinden erheblich erhöht, was die Notwendigkeit verstärkt, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu optimieren. Politische Entscheidungen auf Landes- und kommunaler Ebene zielen darauf ab, den umweltschonenden Verkehr zu fördern und den Individualverkehr zu reduzieren.

Die Region Baden-Württemberg hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um den CO2-Ausstoß zu senken und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Im Rahmen des „Masterplans Radverkehr“ und den Zielen für nachhaltige Mobilität wird der Ausbau des Schienenverkehrs als ein zentraler Punkt hervorgehoben. Der Bedarf an umweltfreundlichen Verkehrsalternativen, insbesondere in ländlichen Gebieten, hat die Diskussion um die Stadtbahnlinie S2 zusätzlich angestoßen.

Statistiken und Daten zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs

Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Nutzerzahlen im öffentlichen Verkehr. Im Jahr 2022 haben über 500 Millionen Fahrgäste den ÖPNV genutzt, was einen Anstieg von 3% gegenüber dem Vorjahr darstellt. Besonders in den städtischen Gebieten ist die Nachfrage nach Schienenverkehrssystemen wie Stadtbahnen signifikant höher im Vergleich zu Bussen, was der Stadtbahnlinie S2 z zugutekommt.

Zusätzlich belegen Statistiken, dass Schienenverkehrsprojekte im Schnitt zu einer Verdopplung der Fahrgastzahlen führen können. In Städten, in denen Stadtbahnen neu eingeführt oder ausgeweitet wurden, konnten deutliche Zuwächse in der Fahrgastzahl verzeichnet werden. Das Karlsruher Modell, das als Paradebeispiel für integrierte Verkehrslösungen gilt, hat diese Effekte bereits in den 1980ern demonstriert, was sich auch in aktuellen Umfragen zu den Verkehrsbedürfnissen der Bevölkerung widerspiegelt. Die Einwohner haben ein wachsendes Interesse an umweltfreundlichen Transportoptionen, was auch den Abbau von Verkehrsemissionen und Lärmimmissionen als zentrale Anliegen wiederspiegelt.

Die Entscheidung zur Verlängerung der Stadtbahnlinie S2 wird von diesen Trends getragen und könnte fortlaufend zum positiven Wandel im Mobilitätsverhalten beitragen. Die kontinuierliche Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist daher wesentlich für die Erreichung der Klimaziele und für eine nachhaltige Stadtentwicklung in der Region.

– NAG

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