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Zukunft der Bahnverbindungen: Warum Görlitz hinter den Nachbarn zurückbleibt

Der Ausbau der Bahninfrastruktur in Deutschland zeigt Schwächen, während Nachbarländer schnellere Fortschritte erzielen. Hier ein Nahverkehrstriebwagen bei Rohnau (Ronów) zwischen Hirschfelde und Grunau (Krzewina Zgorzelecka)/Ostritz.
Foto: Till Scholtz-Knobl

Auswirkungen des langsamen Ausbaus der Bahninfrastruktur

Der Fahrgastverband Pro Bahn, Regionalgruppe Ostsachsen, hat sich über den Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung zwischen der Bundesregierung und der Deutschen Bahn AG gefreut, die den Ausbau der Strecke Berlin-Cottbus-Görlitz betrifft. Der geplante Umbau dieser wichtigen Verkehrsader soll eine Elektrifizierung ermöglichen und Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h gewährleisten. Dennoch bleibt die Verbindung über Görlitz hinaus nach Zittau oder Reichenberg (Liberec) unberücksichtigt. Dies wirft Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im europäischen Verkehrsnetz auf.

Vergleich mit europäischen Nachbarn

Ingo Koschenz, Co-Sprecher der Regionalgruppe, wies auf die stark unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Infrastrukturausbau hin. „Die Bautechnik in unseren europäischen Nachbarländern hat einen ganz anderen Rhythmus. Während hastig in Polen die Bahninfrastruktur ausgebaut wurde, erleben wir in Deutschland seit zwei Jahrzehnten Stillstand,“ so Koschenz. Vergleichsweise haben unsere Nachbarn bereits ausgedehnte Projekte umgesetzt, die direkte internationale Verbindungen schaffen. Dies könnte langfristig dazu führen, dass Deutschland bei der Anbindung an internationale Routen ins Hintertreffen gerät.

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Der Wermutstropfen

Trotz der positiven Planung sind die Bedenken über den Verlauf stehen geblieben. Die Regionalgruppe von Pro Bahn sieht die Ausschlüsse in der Planung als erheblichen Nachteil. „Obwohl die Schienenverbindungen nach Zittau und Reichenberg deutliche Vorteile im Hinblick auf die regionale Entwicklung liefern könnten, bleibt diese Möglichkeit ungenutzt“, so Koschenz weiter. Dies ist besonders bedauerlich, da die Region Oberlausitz durch Strukturwandel vorbildliche Chancen bietet.

Die Notwendigkeit dringender Maßnahmen

Das langsame Tempo beim Bahnausbau wird als besorgniserregend angesehen. Koschenz merkt an, dass die Verzögerungen die Wiederherstellung von infrastrukturellen Standards verhindern, die vor dem Zweiten Weltkrieg selbstverständlich waren. „Es ist nicht nur frustrierend, sondern auch beschämend, dass wir nicht in der Lage sind, die Bedürfnisse unserer Region mit angemessenen Verkehrsverbindungen zu decken“, erklärt Koschenz.

Schlussfolgerung und Ausblick

Die gegenwärtige Situation zwingt die Entscheidungsträger dazu, die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer schnelleren und effektiveren Planung im Bereich Schienenverkehr zu erkennen. Der laufende Ausbau der Strecke von Berlin nach Görlitz könnte der Schlüssel zu einer Besserung sein, doch die Frage bleibt offen, wann die ersten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken einsetzt, um nicht nur die regionale Anbindung zu sichern, sondern auch um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Schienennetzes zu festigen.

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tsk / 12.08.2024

Schlagworte zum Artikel

  • Bahnverkehr
  • Infrastruktur
  • Oberlausitz
  • Europäische Verkehrsanbindung
  • Revitalisierung

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– NAG

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