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Zülow über die Zukunft der Wirtschaft: NRW braucht dringend neue Impulse!

In Neuss, auf dem Gut Gnadental, empfängt der Elektromeister und Unternehmer David Zülow in legerer Kleidung. Seit 1995 leitet er die Geschäfte des Elektrodienstleisters Zülow, den sein Vater 1971 gegründet hat. Mit rund 350 Mitarbeitern ist das Unternehmen ein wichtiger Akteur in der Region, und Zülow hat auch als Vorsitzender des Landesverbands NRW der Familienunternehmer eine Stimme, die über 180.000 Unternehmen vertritt. Die politische Situation in Deutschland hat Zülow nun auf den Plan gerufen, nachdem die Ampel-Koalition gescheitert ist.

„Das war wahrscheinlich wie bei einer Scheidung – beide Partner tragen die Schuld“, erklärt Zülow zur gescheiterten Koalition. Er sieht die FDP in der Pflicht, frühzeitig zu handeln, besonders beim umstrittenen Heizungsgesetz. Mit dem endgültigen Ende der Regierung am 6. November fordert er nun schnelle Neuwahlen. Zülow wünscht sich eine stabile schwarz-gelbe Koalition ohne Christian Lindner, um verlorenes Tempo in der Digitalisierung und Bürokratieabbau zurückzugewinnen. „Das aktuelle Mittelfeld-Geplänkel bringt uns nicht weiter“, so Zülow.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die wirtschaftliche Lage im Rhein-Kreis Neuss ist angespannt. Zülow warnt vor der Erosion der Industrie, insbesondere in energieintensiven Bereichen wie der Aluminiumproduktion, wo bereits über 300 Stellen abgebaut wurden. „Wir brauchen eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und eine bezahlbare Klimapolitik“, fordert er. Der Unternehmer setzt große Hoffnungen auf Wasserstofftechnologien und hat sogar Japan besucht, um sich dort zu vernetzen. „Die Japaner sind nicht technologisch weiter, aber sie handeln schneller“, bemerkt Zülow.

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Die Zusammenarbeit mit der Landesregierung sieht Zülow kritisch. Die aktuelle Wirtschaftsministerin Mona Neubaur habe sich bei einem Besuch in Japan nicht ausreichend mit den Unternehmern aus NRW auseinandergesetzt, was zu Enttäuschung führte. „Das wäre unter ihrem Vorgänger nicht passiert“, sagt Zülow. Auch die Infrastruktur in NRW sei marode, und die bürokratischen Hürden erstickten Investitionen. Zülow, der selbst für den Bundestag kandidiert, möchte aktiv an der Gestaltung der Wirtschaftspolitik mitwirken und sieht die Notwendigkeit, die Stimme der Familienunternehmen im Bundestag zu stärken.

Quelle/Referenz
welt.de

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