In einem bahnbrechenden Schritt hat Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) heute bekannt gegeben, dass die EU-Mitgliedstaaten mehrheitlich für eine Senkung des Schutzstatus für Wölfe gestimmt haben. Dieser Meilenstein ermöglicht eine leichtere Regulierung des Großraubtieres, das in Europa in den letzten Jahren eine steigende Population aufweist. Totschnig betont, dass die Raubtiere nicht mehr am Aussterben bedroht sind und sich jährlich um bis zu 30 Prozent vermehren. Dies hat zu vermehrten Konflikten mit der Landwirtschaft geführt, wie zuletzt durch alle gespeicherten Sichtungen von Wölfen und Rissen bei Nutzvieh, wie im Bereich Mödling, wo Schafsrisse in einer urbanen Umgebung beobachtet wurden.
Regulierung zum Schutz der Bevölkerung
„Wir haben eine dringende Notwendigkeit für striktere Regelungen“, erklärt Totschnig im Interview mit krone.tv. „Die Bevölkerung und die Nutztiere müssen geschützt werden.“ Die Regierung plant, die Rechtsgrundlagen so anzupassen, dass eine Regulierung und gegebenenfalls Jagd auf Wölfe in den Mitgliedstaaten möglich wird. Die Berichte über Wölfe, die zunehmend die Scheu vor Menschen verlieren, sind alarmierend. Totschnig bekräftigte seine Entschlossenheit, dass durch Regulierung der Wolfsbestände die Sicherheit der Bevölkerung erhöht werden könne. Dieser Schritt folgt auf jahrelange Überzeugungsarbeit, die schließlich zur Einigung in der EU führte, wie auch info.bml.gv.at berichtete.
Mit der formalen Billigung im EU-Ministerrat wird nun ein Antrag zur Herabstufung des Wolfs bei der Berner Konvention unterstützt. Totschnig sieht darin einen entscheidenden Schritt, um das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und den Bedürfnissen der Landwirtschaft zu wahren. „Es ist unser Ziel, die Herausforderungen, die der wachsenden Wolfspopulation gegenüberstehen, zu bewältigen,“ sagt er und hebt die Bedeutung einer sachlichen Politik über ideologische Ansichten hervor, denn die Sicherheit der Menschen steht an erster Stelle.