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Wölfe im Allgäu: Bauernverband fordert kritisches Monitoring und neue Verordnung

Der Oberallgäuer Bauernverband fordert am 11. August 2024 von der Politik ein effektiveres Wolf-Monitoring, um Landwirten mehr Sicherheit über die Anwesenheit von Wölfen in der Region zu geben, nachdem kürzlich ein Kalb gerissen wurde und trotz zweifelhafter Beweise keine weiteren Untersuchungen erfolgten.

Die Diskussion um das Wolf-Monitoring in Bayern gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere für die Landwirte im Oberallgäu. Der örtliche Bauernverband erhebt dringend Forderungen an die Politik, um die Weidetierhaltung und die Alpwirtschaft zu schützen.

Forderungen des Bauernverbands

Andreas Hummel, der Kreisobmann des Oberallgäuer Bauernverbands, ist klar in seiner Ansage: „Die Politik muss handeln, sie muss eine neue Wolfsverordnung auf die Füße stellen“. Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über die Anwesenheit von Wölfen in der Region, die für die Landwirtschaft eine erhebliche Bedrohung darstellen kann. Die Forderung nach einem verbesserten Monitoring ist damit ein zentraler Punkt in der Diskussion.

Aktuelle Vorfälle und Herausforderungen

Ein konkreter Anlass für diese Forderungen war der kürzliche Vorfall in Petersthal, bei dem ein Kalb gerissen wurde. Während Landwirte darauf hinweisen, dass Fotos eines vermuteten Wölfeinbruches vorliegen, weigerte sich das Landesamt für Umwelt (LfU), eine entsprechende Laboruntersuchung vorzunehmen. „Auf Basis der Untersuchung vor Ort konnten keine Hinweise auf die Beteiligung eines wild lebenden großen Beutegreifers gefunden werden“, lautete die Begründung. Diese Ungewissheit verstärkt das Gefühl der Hilflosigkeit unter den Landwirten.

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Kritik am Behördenmanagement

Hummel äußert sich kritisch über den Umgang des LfU mit den Proben von gerissenen Tieren. Die Auswertungen dauern oft zu lange, bis zu zwei Wochen, was für Landwirte in akuten Fällen unbefriedigend ist. „Wir Landwirte müssen wissen, was draußen los ist“, macht Hummel deutlich. Diese mangelnde Transparenz gefährdet nicht nur die Tiere, sondern auch das Vertrauen in die Behörden.

Der Schutzstatus des Wolfes auf dem Prüfstand

Ein zentraler diskussionspunkt ist der Schutzstatus des Wolfes in Deutschland. Hummel fordert eine Reevaluierung: „In unseren Augen muss man sich schon überlegen, ob der Schutzstatus des Wolfes noch angemessen ist.“ Diese Debatte wirft die Frage auf, wie der Umgang mit Wölfen in Zukunft aussehen sollte, insbesondere in Regionen, in denen Landwirte auf Weidetierhaltung angewiesen sind.

Schlussfolgerung

Die Situation im Oberallgäu spiegelt ein größeres Problem wider, das viele ländliche Regionen in Deutschland betrifft. Die Balance zwischen Naturschutz und den Bedürfnissen der Landwirtschaft wird immer herausfordernder. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik den geforderten Änderungen nachkommen wird, um die Sorgen der Landwirte ernst zu nehmen und gleichzeitig den Wolf als schützenswertes Wildtier zu berücksichtigen.

– NAG

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