Am 20. November hat Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zum Brandenburger Krankenhausgipfel eingeladen. Vor diesem wichtigen Treffen äußerte Catrin Steiniger, die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Brandenburg (KVBB), die dringende Notwendigkeit, die ambulante Versorgung zu stärken. „Wir brauchen konkrete Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit den politisch Verantwortlichen und den Akteuren im Gesundheitswesen“, betonte sie. Der Fokus liegt auf der Verlagerung von Leistungen in die ambulante Versorgung, die jedoch zunächst umfassend ausgebaut werden muss.
Die Situation in Wittenberge ist alarmierend! Die Stadt hat die Initiative ergriffen, um die medizinische Versorgung zu stabilisieren, nachdem sich die Ärztesituation verschärft hat. Bürgermeister Oliver Hermann erklärte: „Die KVV hat eigentlich den Sicherstellungsauftrag. Aber für unsere Stadtentwicklung ist die medizinische Versorgung so wichtig, dass wir uns mit kümmern wollen.“ Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde 2022 eine spezielle Stelle für die Ärzteversorgung eingerichtet, die von Antje Kranz besetzt wird. Sie organisiert Besuche in Arztpraxen und hilft bei der Ansiedlung neuer Mediziner.
Erfreuliche Entwicklungen in Wittenberge
Die Bemühungen der Stadt zeigen bereits Wirkung! „Die Situation wurde deutlich entspannt, als die neue Hausärztin Laura Duille im Sommer ihre Arbeit aufgenommen hat“, berichtet Hermann. Zudem wird ab dem 1. Januar 2025 ein neuer Hausarzt im Gesundheitszentrum tätig sein. Auch die Umwandlung der ehemaligen Augenklinik in ein Ärztehaus bringt frischen Wind: Eine Kieferorthopädin wird dort ihre Praxis eröffnen, was dringend benötigt wird.
Doch die Herausforderungen bleiben! Während Wittenberge mit Fachärzten wie Augen- und Hautärzten gut versorgt ist, kommen Patienten bis aus 250 Kilometern Entfernung, da in den umliegenden Regionen Fachärzte fehlen. „Wir haben zum Beispiel drei Gynäkologinnen, aber in Perleberg konnten zwei Praxen nicht nachbesetzt werden“, erklärt Kranz. Besonders im Bereich der Kinderheilkunde droht ein Engpass, und die Stadt sucht dringend nach einem HNO-Arzt. Um die medizinische Zukunft zu sichern, unterstützt Wittenberge zwei Medizinstudentinnen mit einem Stipendium und einem Mentorenprogramm, damit sie nach ihrer Ausbildung mindestens fünf Jahre in der Stadt arbeiten.
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