In Berlin fand kürzlich der Weinempfang des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) statt, bei dem Frank Jentzer, Vorsitzender des Fachausschusses Weinwirtschaft, warnte: "Der Weinbau in Deutschland steht vor den größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte." Diese Aussage verdeutlicht die angespannte Lage, in der sich die Winzer befinden. Die Betriebskosten sind stark gestiegen, während die Preise für Fasswein nicht im gleichen Maße gestiegen sind. Dies hat ernste Konsequenzen für die Familienbetriebe im Weinbau, da viele von ihnen Schwierigkeiten haben, ihre Ausgaben zu decken, was zu Existenzängsten führt.
Jentzer betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Imagewandels für das Weinprodukt. Die Branche braucht Unterstützung für die Kampagne "Wine in Moderation", die einen verantwortungsvollen Weingenuss fördert. Zudem sollten Verbraucher stärker auf deutsche Weine aufmerksam gemacht werden, da nur 40 Prozent des Marktes von ihnen abgedeckt sind. Dies geschah in Anwesenheit von rund 200 Gästen, darunter Politiker wie der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der ebenfalls die Bedeutung der deutschen Genossenschaftsweine hervorhob.
Herausforderungen und Erwartungen
Um die Herausforderungen zu meistern, benötigt die Weinbranche mehr Planungssicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen. Jentzer flehte um verlässliche Pflanzenschutzmaßnahmen, anstatt ständig neuen Einschränkungen ausgesetzt zu sein. Zudem äußerte er Bedenken gegenüber der politischen Einmischung in die Tarifgestaltung, insbesondere in Bezug auf den Mindestlohn.
In Bezug auf die Frostschäden, die im April die Winzer betroffen hatten, fand Özdemir klare Worte und kündigte finanzielle Unterstützung aus der Agrarreserve der Europäischen Union an. Er gab an, dass die Weinernte im Vergleich zum Vorjahr um etwa fünf Prozent geringer ausgefallen sei, was die Sorgen der Winzer zusätzlich verstärkt.
Dennoch gab es auch positive Stimmen. Charlotte Weihl, die amtierende deutsche Weinkönigin, sah mit Optimismus in die Zukunft und betonte die Innovationskraft der Branche. "Die Weinbranche war schon immer innovativ und zukunftsorientiert und wird auch die aktuellen Herausforderungen meistern," erklärte sie mit Zuversicht.
Der DRV spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Mit über 1.600 Mitgliedsunternehmen aus der Landwirtschaft erzielen sie zusammen einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro. Umso wichtiger ist es, dass die Anliegen der Winzer und Genossenschaften stärker gewürdigt werden, um künftige Herausforderungen zu bewältigen.Für weiterführende Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.presseportal.de.
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