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Am 11. Januar 2025 wählten die Delegierten der AfD Alice Weidel einstimmig zur Kanzlerkandidatin für die bevorstehenden Bundestagswahlen. Die Wahl fand per Akklamation durch Aufstehen statt, ohne eine offizielle Auszählung der Stimmen vorzunehmen. Tino Chrupalla, der Co-Vorsitzende der AfD, appellierte während des Parteitags an die Delegierten, die 20-Prozent-Marke in Umfragen zu überschreiten. Chrupalla erklärte, dass er Weidel den Rücken freihalten wolle, um sie zur Bundeskanzlerin zu machen. Die AfD liegt in den aktuellen Wählerumfragen seit Monaten auf dem zweiten Platz, hinter der CDU und CSU.
Weidel äußerte in ihrer Rede die Notwendigkeit, Deutschland „wieder stark, reich und sicher“ zu machen. Sie forderte unter anderem die lückenlose Schließung der Grenzen und bezeichnete die CDU als „Betrügerpartei“. Zudem sprach sie sich für den Begriff „Remigration“ aus und forderte den Abriss von Windkraftwerken. Der Parteitag in Riesa begann jedoch mit einer Verzögerung von mehr als einer Stunde aufgrund von Blockaden und Protestaktionen von AfD-Gegnern, was die Diskussion des Wahlprogramms der Partei belasten sollte.
Proteste und Wahlprogramm
Die Proteste vor dem Parteitag zogen laut den Organisatoren etwa 12.000 Teilnehmer an, während die Polizei die Zahl mit 10.000 angab. Diese Demonstrationen wurden zur Kulisse für die Wahl von Weidel, die von Jubel und Musik begleitet wurde. Die AfD diskutierte während des Parteitags ein Wahlprogramm, das unter anderem einen Austritt aus der EU und dem Euro fordert. Ein weiteres Thema war die geplante Umbenennung der Jugendorganisation „Junge Alternative“ in „Patriotische Jugend“.
In der politischen Landschaft Deutschlands kündigte die SPD unterdessen einen Sonderparteitag an, bei dem Olaf Scholz als Kanzlerkandidat nominiert wurde. Scholz betonte die Bedeutung der kommenden Wahl und rief die Partei zur Aufholjagd auf, während Umfragen die SPD mit 14% auf einem hinteren Platz zeigen, hinter CDU/CSU mit 30% und der AfD mit 21%. Die Bundestagswahl ist für den 23. Februar 2025 terminiert.
Wie schwaebische.de berichtete, bleibt die AfD in der aktuellen politischen Konstellation ohne Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung, da keine andere Partei mit ihr koalieren möchte. Dies stellt die kommenden Wahlen vor eine spannende Herausforderung für die verschiedenen Parteien in Deutschland, einschließlich der Strategie der AfD.
Vor dem Parteitag thematisierte srf.ch auch, dass Weidel die Partei in eine Richtung führen möchte, die neben nationalistischen auch wirtschaftspolitische Positionen verfolgt. Friedrich Merz von der CDU forderte grundlegende Kurskorrekturen in der Politik und zeigte sich optimistisch für die Wahlen, während er die Verantwortung der Union unterstrich.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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