Die Situation um die Wasserburg Divitz, die sich unweit von Barth in Mecklenburg-Vorpommern befindet, wirft zahlreiche Fragen auf. In den letzten Wochen hat die Landesregierung in Schwerin gegenüber Medienvertretern klargemacht, dass die angestrebte Rettung dieses historischen Bauwerks vorerst auf der Kippe steht. Die bisher erhofften Fördermittel scheinen nicht verfügbar zu sein, was die Zukunft der Burg unsicher macht.
Vor einigen Jahren, genauer gesagt 2018, hatte der damalige Wirtschaftsminister Harry Glawe großspurig bis zu 15 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Eine zusätzlich in Aussicht gestellte Unterstützung des Bundes von rund zehn Millionen Euro war ebenfalls ein positiver Anreiz für den Förderverein Kulturgüter Wasserburg Divitz. Doch die jüngsten Aussagen des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten zeigen, dass diese Pläne zumindest vorerst gescheitert sind.
Keine Fördermittel mehr verfügbar
Aktuelle Informationen deuten darauf hin, dass die zuvor bei den EU-Fördermitteln wie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) eingeplanten Gelder nicht mehr aktuell sind. Diese Gelder waren in der zurückliegenden Förderperiode zwischen 2014 und 2020 vorgesehen, jedoch nicht abgerufen worden. Die Konsequenz daraus ist, dass in der neuen Förderperiode kein Geld für die Wasserburg vorgesehen ist, und die allseits beliebten 15 Millionen Euro vom Land sind somit Vergangenheit.
Ein Punkt, der die Diskussion weiter anheizt, ist die Frage des Denkmalschutzes. Die Wasserburg Divitz zählt zwar zu den „Denkmalen von nationaler Bedeutung“, jedoch ist diese Einstufung nicht mit einer gesetzlichen Handlungsverpflichtung für die Landesregierung verbunden. Das ist alles andere als hilfreich für den Förderverein und deren Bestrebungen, denn finanzielle Mittel aus dem freiwilligen Bundesförderprogramm für „National wertvolle Kulturdenkmäler“ sind an bestimmte Bedingungen geknüpft.
Vorbereitung eines Antrags gefordert
Die Landesregierung hat den lokalen Akteuren, die für die Wasserburg verantwortlich sind, aufgetragen, einen Antrag zur Notsicherung zu stellen. Dieser Antrag, der die Sicherung der Bausubstanz zum Ziel hat, steht allerdings noch aus. Eine Prüfung der vorgelegten Unterlagen ist Voraussetzung dafür, dass die Landesregierung überhaupt in Erwägung zieht, Maßnahmen zur Rettung der Burg zu ergreifen.
Zusätzlich ist die Unsicherheit über die künftige Nutzung der Wasserburg ein weiterer Knackpunkt bei der Beschaffung von Fördermitteln. Der Förderverein, seit Jahren im Einsatz für die Erhaltung der historischen Stätte, sieht die Notwendigkeit, etwa 20 Millionen Euro zu investieren. Geplant ist, die Burg in ein Museum mit einem Café zu verwandeln, um den Erhalt der Struktur langfristig zu sichern. Der Vorsitzende Gerd Albrecht hat inzwischen ein Nutzungskonzept beim Land eingereicht, doch bislang bleibt eine Antwort aus.
Die Sorgen um die historische Wasserburg Divitz sind damit noch lange nicht ausgeräumt. In Anbetracht der bereits erfolgten Zusagen und den aktuellen Einschnitten durch ausbleibende Fördermittel, bleibt die Aufrechterhaltung und Pflege dieses Denkmals eine Herausforderung, die nur gemeinsam gelöst werden kann – mit engagierten Partnern, einem klaren Plan und dem politischen Willen, die Wasserburg für zukünftige Generationen zu bewahren.
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