Im Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen/Miesbach bereiten sich die Parteien auf die bevorstehende Bundestagswahl vor. Ein Jahr vor dem regulären Wahltermin Ende September hat bereits eine erste Welle von Kandidaten ihre Ambitionen bekannt gemacht. Schon bei der letzten Wahl 2021 waren zehn Bewerber ins Rennen gegangen, und auch für die kommende Wahl könnten sich ähnliche Verhältnisse abzeichnen.
Die CSU hat sich bereits klar positioniert und setzt auf den bewährten Alexander Radwan. Dieser Nürnberger, der seit 2013 im Bundestag sitzt, wird sich um sein Direktmandat erneut bewerben. Bei der letzten Wahl holte er mit über 41 Prozent der Stimmen einen deutlichen Sieg. Die Christsozialen planen, auch in dieser Wahlperiode auf Kontinuität zu setzen.
Kandidaten im Überblick
Die Grünen haben mit Karl Bär ebenfalls einen erfahrenen Kandidaten ins Rennen geschickt. Bär, der 2021 mit 15,5 Prozent der Stimmen auf Platz zwei landete, hat vor, sich bei der kommenden Nominierungsversammlung am 12. November erneut aufstellen zu lassen. Diese Versammlung wird entscheidend sein, um seine Kandidatur zu bestätigen.
Für die SPD wurde Raffael Joos als Erststimmen-Kandidat gekürt. Der 31-Jährige aus Wolfratshausen ist schon lange in der Partei aktiv und führt aktuell die Jusos Oberland. Bei der letzten Wahl war die SPD mit Hannes Gräbner, der 11,5 Prozent erhielt, nicht ganz zufrieden, weshalb ein frischer Wind gewünscht ist.
Die Freien Wähler möchten ebenfalls einen Direktkandidaten aufstellen. Gisela Hölscher, die Vorsitzende der Kreisvereinigung Miesbach, teilt mit, dass ein Bewerber bereits feststeht, aber der im Landkreis Miesbach noch eine Konkurrenz erwarten könnte. Dies deutet darauf hin, dass auch hier eine lebhafte Wahlauseinandersetzung bevorsteht.
Die FDP bringt mit Tim Sachs einen jungen und dynamischen Kandidaten ins Spiel. Der 34-Jährige Unternehmensberater aus Bichl, der bereits Erfahrung aus dem Landtagswahlkampf mitbringt, wird am Samstag in Bad Tölz für die Nominierung vorgeschlagen. Bei der letzten Bundestagswahl hatte die FDP mit Béatrice Vesterling nur 8,7 Prozent erzielt.
Die AfD hingegen hat es im letzten Wahlkampf versäumt, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, wird aber für die kommende Wahl einen Nominierungsprozess in Gang setzen. Thomas Widmann, der Vorsitzende des Kreisverbands Miesbach, hat angekündigt, dass in naher Zukunft ein Kandidat bekannt gegeben wird.
Zusätzlich wird die politische Landschaft durch die Kandidaturen anderer Parteien bereichert. Die Basis hat bereits erste Schritte unternommen, um mit Alexandra Motschmann in den Wahlkampf zu ziehen, die wegen eines Formfehlers bei einer frühen Versammlung allerdings auf eine Verschiebung stoßen könnte.
Die ÖDP plant ebenfalls wieder einen Erststimmenkandidaten, jedoch sind derzeit weder ein Name noch ein Termin bekannt. Ähnlich wenig konkret sind die Pläne der Linken, die von Sebastian Englich, einem Vertreter des Tölzer Kreisvorstands, angesprochen werden. Und auch die Bayernpartei hat angedeutet, dass sie an einer Kandidatur interessiert ist, die konkreten Rahmenbedingungen bleiben jedoch unklar.
Angesichts der Vielzahl an Kandidaten und der breiten politischen Palette, die sich aufstellen wird, steht die Bundestagswahl im Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen/Miesbach unter einem spannenden Vorzeichen. Wie sich die Wähler entscheiden, wird von vielen Faktoren abhängen, die in den kommenden Monaten sichtbar werden. Weitere Details zu den kommenden Nominierungsversammlungen und Kandidaten werden mit Sicherheit in der örtlichen Berichterstattung auf www.merkur.de verfolgt werden können.
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