In den heutigen Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen zeigt sich, dass die Wahlbeteiligung leicht gestiegen ist im Vergleich zu den vorherigen Wahlen im Jahr 2019. Ein Blick auf die Zahlen beleuchtet das große Interesse der Wähler. In Thüringen hatten bis 16.00 Uhr laut dem Landeswahlleiter rund 55 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Zum gleichen Zeitpunkt bei den Wahlen 2019 lag diese Zahl nur bei 54,1 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass die Wähler aktiv am politischen Geschehen teilnehmen wollen.
In Sachsen meldete das Statistische Landesamt bis zum frühen Nachmittag eine Beteiligung von 35,4 Prozent, was einen kleinen Anstieg von 0,3 Prozent gegenüber der Wahl im Jahr 2019 darstellt. Diese Statistiken berücksichtigen jedoch noch nicht die Stimmen von Briefwählern, die in der aktuellen Wahl von zunehmender Bedeutung sind. Laut den Prognosen wird erwartet, dass etwa 24,6 Prozent der Wahlberechtigten ihr Wahlrecht per Brief wahrnehmen, im Vergleich zu nur 16,9 Prozent vor vier Jahren.
Sachsens Ministerpräsident und seine Hoffnungen
Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU zeigt sich nach der Stimmabgabe optimistisch, seine Partei wird auch in Zukunft die Regierung im Freistaat führen. „Es muss die sächsische Union sein. Wir sind hier in Sachsen, wir lassen uns nicht reinreden. Wir gehen unseren eigenen sächsischen Weg“, so der CDU-Politiker in Dresden. Seit 1990 hat die CDU die Regierungsführung in Sachsen inne, und Kretschmer hofft, diesen Kurs fortzusetzen, während er gleichzeitig auf die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen blickt.
Mit dem Hintergrund der Wahlen wird auch die politische Landschaft näher unter die Lupe genommen. Umfragen zeigen, dass die AfD in beiden Bundesländern mit Rekordergebnissen um die 30 Prozent der Stimmen rechnen kann. Allerdings könnte das Fehlen geeigneter Partner die Bildung einer stabilen Koalition erschweren. Besonders in Thüringen steht der aktuelle Regierungschef Bodo Ramelow von der Linken unter Druck, da Prognosen auf mögliche Wahlniederlagen für die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP hinweisen.
Polizei und Zwischenfälle während der Wahl
Trotz eines insgesamt ruhigen Wahlverlaufs gab es einige Zwischenfälle, die die Polizei in der Region beschäftigten. So wurde in Gera ein Wahllokal aufgrund einer Bedrohung durch einen Mann in einem AfD-T-Shirt aufgesucht. Der Wahllokalleiter forderte den Mann auf, das T-Shirt abzulegen, da Parteienwerbung in den Wahllokalen nicht erlaubt ist. Auch wenn der Mann dieser Aufforderung nachkam, verließ er das Wahllokal mit Drohungen und wurde von der Polizei angemahnt. Darüber hinaus ermittelt die Polizei in Erfurt wegen Sachbeschädigung im Zusammenhang mit politischen Schmierereien, die in der Nacht vor der Wahl angebracht wurden.
Die Wahlen wurden als entscheidender Stimmungstest vor der Bundestagswahl 2025 betrachtet, und die Öffnungszeiten der Wahllokale bis 18.00 Uhr geben den Wählern die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Wahlen auf die politische Landschaft in Thüringen und Sachsen auswirken werden.
– NAG