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Volkshilfe: Keine Kürzungen beim Arbeitslosengeld – Forderungen und Kritik von Volkshilfe Österreich

Wien (OTS) – Das Arbeitslosengeld in Österreich ist derzeit so niedrig, dass es dauerhafte Armut fördert, anstatt arbeitssuchende Menschen abzusichern. Das sagt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. Die derzeit diskutierten Pläne, das Arbeitslosengeld auf eine Nettoersatzrate von 50% oder sogar darunter zu kürzen, gehen laut Fenninger in die falsche Richtung und würden vor allem Geringverdiener in die Verelendung führen. Die EU-SILC Zahlen von 2022 zeigen, dass 36% der Menschen armutsgefährdet sind, die länger als ein halbes Jahr Arbeit suchen, und dass 42% armutsgefährdet sind, die das ganze Jahr über arbeitslos sind. Die Volkshilfe fordert daher eine Erhöhung der Nettoersatzrate auf 70% und lehnt degressive Modelle ab. Das Arbeitslosengeld sei eine Versicherungsleistung und dürfe nicht zur Verarmung führen.

Das durchschnittliche Arbeitslosengeld in Österreich liegt deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle. Im Jahr 2022 betrug das mittlere Arbeitslosengeld (Median) in Österreich 973 €, was um 419 € unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Die Vorstellung, dass finanzieller Druck zu einer Arbeitsaufnahme führen würde, ist laut Fenninger ein neoliberales Märchen. Die Gründe für Arbeitslosigkeit sind vielfältig und Existenznot führt nur zu verstärkten psychischen Problemen und verschlimmert die Situation zusätzlich.

Die Volkshilfe lehnt auch die geplante Streichung der geringfügigen Beschäftigung bei gleichzeitigem Bezug von Arbeitslosengeld ab. Für vulnerable Gruppen sei dies oft die einzige Möglichkeit, am Arbeitsmarkt teilzunehmen und ihr Einkommen zu verbessern. Fenninger betont abschließend, dass diese Vorschläge ein bedenkliches Menschenbild und eine tiefsitzende Abneigung gegenüber arbeits- und armutsbetroffenen Menschen widerspiegeln.

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Im Folgenden eine Tabelle zur Verdeutlichung der aktuellen Situation:

Jahr Mittleres Arbeitslosengeld (Median) in Österreich Armutsgefährdungsschwelle
2022 973 € 1392 €

Es bleibt abzuwarten, ob die Forderungen der Volkshilfe Gehör finden und zu einer Verbesserung der Situation für Arbeitslose führen werden.



Quelle: Volkshilfe Österreich / ots

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Quelle/Referenz
ots.at

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