Im Herzen Berlins, an der Freien Universität, kam es zu einem beunruhigenden Vorfall, der viele ernsthaft alarmieren sollte. Vermummte Personen stürmten das Universitätsgelände, zerstörten technische Ausstattung und beschmierten Wände mit Parolen. Was wie ein harmloser Protest wirken mag, war in Wahrheit ein handfester Überfall, ausgeführt von sogenannten propalästinensischen Extremisten. Ihr erklärtes Ziel: die Verbreitung politisch motivierter Gewalt als legitimes Mittel, eine Haltung, die in Deutschland eine beunruhigende Vergangenheit hat, wenn man an den Terror der Rote-Armee-Fraktion oder die düsteren Zeiten des Nationalsozialismus denkt.
Während die Extremisten versuchen, ihr Vorgehen unter dem Deckmantel von Wissenschafts- und Meinungsfreiheit zu tarnen, bleibt der mediale Aufschrei überraschend leise. Weder die ARD noch das ZDF berichteten in ihren abendlichen Nachrichtensendungen über den Vorfall. Eine erstaunliche Zurückhaltung, wenn man den extremistischen Hass betrachtet, der sich nach dem Anschlag der Hamas im Oktober 2023 auch auf deutschen Straßen und Universitäten Bahn bricht. Für viele scheint es ein Balanceakt zu sein: einerseits gegen Antisemitismus, andererseits aber Sympathien für vermeintlich Unterdrückte, deren Führer offen die Zerstörung Israels propagieren, zu hegen.
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Die Herausforderung der Universitäten
Die Situation an den Universitäten präsentiert sich zunehmend komplex. Diese haben sich in vielerlei Hinsicht von der restlichen Gesellschaft entkoppelt. Die massenhafte Zulassung von Studierenden könnte den akademischen Betrieb überfordern und dessen Kernaufgaben gefährden. Fragen der finanziellen Mittelbeschaffung und der Berufungspraxis für Universitätsleitungen werfen zusätzliche Fragen auf. Droht der wissenschaftliche Betrieb, sich durch drittmittelorientierte Finanzierungsmodelle und unzureichende Grundfinanzierung zum reinen Opportunismus zu entwickeln? Gleichzeitig zeigen sich Defizite in der akademischen Selbstverwaltung. Die Beteiligung der Studierenden an Wahlen ist gering, und viele Professoren ziehen sich aus Hochschulgremien zurück. So fallen Entscheidungsprozesse überproportional stark in die Hände von Extremisten und Ideologen, die zu oft eine aktionistische Agenda auf Kosten des akademischen Friedens verfolgen. Die Mehrheit der Hochschulangehörigen möchte sich einzig auf das Forschen, Lehren und Lernen konzentrieren, doch der wachsende Druck zur Radikalisierung scheint dies zunehmend zu behindern. Ein aktives Engagement für den Schutz der akademischen Kernwerte wird daher immer dringlicher.Politische Verantwortung und notwendige Handlungen
Die politische Verantwortung für den akademischen Raum liegt primär bei den Bundesländern. Dort gilt es, klare und wirksame Rahmenbedingungen zu schaffen, die antisemitische und extremistische Aktivitäten effektiv unterbinden. Trotz jüngster Entwicklungen, wie der Diskussion über ein neues Ordnungsrecht, gelingt es noch nicht, entschlossen gegen diese Herausforderungen vorzugehen. Der Berliner Senat zögerte lange, konkrete Maßnahmen umzusetzen, und selbst bei der Einführung bestimmter Mindestregularien blieb der Einsatz halbherzig. Klar ist, dass Ordnungsmaßnahmen allein nicht genügen werden, um diesem bedrohlichen Trend Einhalt zu gebieten. Die schweigende Mehrheit der Universitätsgemeinschaften ist jetzt gefragt, ihren Widerstand gegen Extremismus sichtbar zu machen und sich aktiv für eine offene und respektvolle akademische Kultur einzusetzen. Die Hintergründe zu diesen Entwicklungen sind im Artikel von www.nzz.ch nachzulesen.Details zur Meldung