Die Wiener Volkspartei fordert eine verstärkte Integration in Wien, da die derzeitige Situation als gravierendes Problem im Bildungsbereich angesehen wird. Laut Harald Zierfuß, dem Bildungssprecher der Partei, ist es ein Versagen, dass jeder dritte Erstklässler in Wien als außerordentlicher Schüler gilt und so schlecht Deutsch spricht, dass er den Lehrer nicht verstehen kann. Besonders alarmierend sei, dass in fünf Wiener Bezirken mehr als die Hälfte der Klasse diese Probleme habe. Zwei Drittel dieser Kinder wurden in Wien geboren, wuchsen dort auf und besuchten den Kindergarten. Zierfuß kritisiert den zuständigen Bildungsstadtrat, der nach vier Jahren im Amt erst im Herbst einen Arbeitskreis beruft und die Schuld auf den Bund abschiebt.
Die Zahl der Sprachförderkräfte in den Kindergärten hat leicht zugenommen, jedoch wird dies als unzureichend betrachtet. Ähnlich verhält es sich mit den Deutschförderklassen in den Volksschulen, in denen sich die Anzahl der Kinder von durchschnittlich 11,5 auf fast 16 pro Klasse erhöht hat. Zierfuß fordert den Bildungsstadtrat auf, bessere Maßnahmen zu ergreifen, anstatt die Verantwortung abzuschieben.
Caroline Hungerländer, die Integrationssprecherin der Wiener Volkspartei, weist darauf hin, dass das Fehlschlagen der Integration vor allem auf die schlechte Integrationsarbeit in Wien zurückzuführen sei. Sie stellt fest, dass das System mit der großen Anzahl an Menschen, die nach Österreich und Wien kommen, überfordert ist. Hungerländer fordert eine Anpassung des internationalen Schutzsystems an die aktuellen Gegebenheiten von Flucht und Migration. Sie kritisiert den Bildungsstadtrat dafür, dass er erst nach so vielen Jahren feststellt, dass es Probleme mit Deutsch in den Schulen und bei Familienzusammenführungen gibt.
Abschließend weist Hungerländer darauf hin, dass der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) der Stadt Wien mitgeteilt hat, dass 6.245 Flüchtlinge in Wien ihre Deutschkurse ohne Begründung abgebrochen haben. Ihrer Meinung nach müssen bei einem Abbruch konsequent Kürzungen bei der Mindestsicherung stattfinden. Tatsächlich wurden jedoch nur 2.300 Kürzungen vorgenommen – knapp über ein Drittel. Es wird gefordert, dass in Wien konsequent gekürzt wird, um eine dringende Veränderung herbeizuführen.
Quelle: Die Wiener Volkspartei Rathausklub / ots