Die Umweltschutzorganisation WWF hat angesichts der schweren Unwetter, die in den letzten Tagen große Schäden verursacht haben, eine Offensive zum Bodenschutz und eine Renaturierung gefordert. In einem Artikel von www.ots.at ist zu lesen, dass Bodenversiegelung die Auswirkungen von Hochwasser verschlimmert. Der WWF betont die Bedeutung intakter Böden, die wie ein Schwamm wirken und Wasser aufnehmen können. Je mehr Natur durch Bebauung, Versiegelung und Zerschneidung verloren geht, desto größer wird das Risiko für die Bevölkerung. Daher müssen Maßnahmen im Bereich Bodenschutz, Renaturierung und Klimaschutz prioritär behandelt werden.
Der WWF fordert Bund und Länder dazu auf, neben Soforthilfemaßnahmen auch langfristige Schritte zum Schutz und zur Sicherheit der Bevölkerung zu ergreifen. In einem nationalen Schulterschluss soll das geplante EU-Renaturierungsgesetz unterstützt werden. Der WWF warnt vor den Auswirkungen der Klimakrise, die zu häufigeren und schwereren Wetterextremen führen wird. Die bisher geplanten Maßnahmen reichen nach Ansicht des WWF bei weitem nicht aus. Daher ist es wichtig, das Sicherheitsproblem nicht schönzureden, sondern konkrete Schritte einzuleiten.
Eine wichtige Maßnahme zur Hochwasservorsorge ist die Renaturierung. Laut dem Umweltbundesamt kann ein Quadratmeter gesunder, unversiegelter Boden bis zu 200 Liter Wasser speichern. Im Gegensatz dazu können versiegelte Flächen das Wasser nicht aufnehmen, sondern es wird gestaut oder sogar beschleunigt. Der WWF betont, dass konsequenter Bodenschutz das präventive Risiko senkt. Ebenso dringend sind Investitionen in die Entsiegelung von Böden und die Wiederherstellung natürlicher Wasserspeicher wie Flüsse, Wälder und Moore. Dafür werden verbindliche EU-Ziele benötigt.
In Österreich ist eine beträchtliche Fläche durch Versiegelung begraben. Dies entspricht etwa der Fläche von Vorarlberg und Wien. Gleichzeitig werden nur noch rund 14 Prozent der Flüsse als ökologisch intakt betrachtet. Die meisten Gewässer sind zu sehr reguliert, begradigt und kanalisiert. Natürliche Überschwemmungsräume wie Feuchtgebiete, naturnahe Wälder und Moore sind stark dezimiert und fehlen häufig. Der WWF fordert, dass der ökologische Hochwasserschutz mehr Priorität und finanzielle Mittel erhält. Eine intakte Natur bleibt nach Ansicht des WWF die beste Krisenvorsorge. Es ist besonders wichtig, begradigte Flüsse zu erweitern, Seiten- und Altarme anzubinden, Auen wiederherzustellen und natürliche Überflutungsflächen vor Verbauung zu sichern.
Der WWF appelliert an Österreich, dem geplanten EU-Renaturierungsgesetz zuzustimmen. Bei einem positiven Beschluss könnten zusätzliche finanzielle Mittel aus dem EU-Budget abgerufen werden. Die Umweltschutzorganisation warnt vor den Folgen des Klimawandels und betont die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Schutz von Boden und Natur. Eine konzertierte Anstrengung auf nationaler und europäischer Ebene ist notwendig, um den Herausforderungen der zunehmenden Wetterextreme entgegenzutreten und die Sicherheit der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten.