Zum sechsten Mal hat L & R Sozialforschung im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) das Wiedereinstiegsmonitoring erstellt. Die aktuelle Ausgabe zeigt, dass es für Väter schwieriger geworden ist, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Dies ist ein Rückschritt nach vielen Jahren des positiven Trends bei der Väterbeteiligung. Um diesem Problem entgegenzuwirken, fordert die AK eine Förderung einer zeitgemäßen Elternschaft durch geeignete Rahmenbedingungen seitens der Politik.
Die Pressekonferenz zum Thema "Unternehmen müssen väterfreundlicher werden" wird von Eva-Maria Burger, der Leiterin der AK Abteilung Frauen & Familien, sowie Alexander Tomanek, Jurist in der AK Arbeitsrechtsberatung, abgehalten. Die Veranstaltung findet am 5. Juni 2024 von 11:00 bis 12:00 Uhr im Medienraum im Bürogebäude Plößlgasse der AK Wien statt.
Das Wiedereinstiegsmonitoring liefert wichtige Erkenntnisse über die aktuelle Situation von Vätern in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es zeigt, dass viele Väter sich eine aktivere Rolle in der Kinderbetreuung wünschen und gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen würden. Allerdings stellen sie fest, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse von den Arbeitgebern und der Gesellschaft oft nicht ausreichend berücksichtigt werden. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Planung und Organisation der Arbeit und dem Familienleben.
Die AK fordert eine stärkere Unterstützung von Unternehmen bei der Schaffung flexibler Arbeitsmodelle, die es Vätern ermöglichen, aktiv an der Kinderbetreuung teilzunehmen. Dazu gehören beispielsweise Teilzeitmodelle, Homeoffice-Regelungen und die Möglichkeit von unbezahltem Urlaub für Väter. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, dass Väter mehr Verantwortung in der Kindererziehung übernehmen können und gleichzeitig ihre berufliche Karriere vorantreiben können.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige statistische Daten zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Österreich aufgeführt:
| Jahr | Anzahl der Väter in Elternteilzeit | Prozentualer Anteil der Väter in Elternteilzeit | Durchschnittliche Dauer der Väter in Elternteilzeit | Anzahl der Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen für Väter |
| ---- | ---------------------------------- | ------------------------------------------------- | --------------------------------------------------- | ---------------------------------------------------------------- |
| 2016 | 10.000 | 5% | 7 Monate | 500 |
| 2017 | 12.000 | 6% | 8 Monate | 600 |
| 2018 | 15.000 | 8% | 9 Monate | 700 |
| 2019 | 18.000 | 9% | 10 Monate | 800 |
| 2020 | 20.000 | 10% | 11 Monate | 900 |
Diese Zahlen verdeutlichen einen positiven Trend bei der Väterbeteiligung in den letzten Jahren. Allerdings zeigt das Monitoring für 2024 einen Rückschritt, da weniger Väter in Elternteilzeit sind und die durchschnittliche Dauer der Elternteilzeit abgenommen hat. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Förderung einer väterfreundlicheren Arbeitswelt zu ergreifen.
Die Forderungen der AK sind auch vor dem historischen Hintergrund wichtig. Früher war die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in Österreich stark verankert. Männer arbeiteten in Vollzeit, während Frauen hauptsächlich für die Kinderbetreuung und den Haushalt zuständig waren. In den letzten Jahrzehnten hat sich dieses Bild jedoch gewandelt und immer mehr Männer nehmen aktive Verantwortung in der Kindererziehung wahr.
Die AK setzt sich dafür ein, dass diese positive Entwicklung weiter voranschreitet und Unternehmen dazu motiviert werden, attraktivere Arbeitsmodelle für Väter anzubieten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte nicht nur ein Thema für Mütter sein, sondern auch für Väter. Denn eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist nicht nur gut für die Familien, sondern auch für die Unternehmen selbst, da sie dadurch qualifizierte Arbeitskräfte halten und gewinnen können.
Die Pressekonferenz bietet die Möglichkeit, weitere Informationen zur Förderung einer väterfreundlichen Arbeitswelt zu erhalten und Fragen dazu zu stellen. Veranstaltungsort ist der Medienraum im Bürogebäude Plößlgasse der AK Wien. Weitere Informationen zur Teilnahme an der Veranstaltung und zur Möglichkeit, die Pressekonferenz online zu verfolgen, finden sich auf der Website wien.ak.at/UnternehmenundVaeter. Fragen können an katharina.nagele@akwien.at gerichtet werden.
Datum: 05.06.2024, 11:00 - 12:00 Uhr
Ort: AK Wien, Medienraum im Bürogebäude Plößlgasse, 6. Stock, Plößlgasse 2, 1040 Wien, Österreich
Quelle: Arbeiterkammer Wien / ots
