Angesichts Hunderttausender verletzter, kranker, mangelernährter, traumatisierter oder körperlich behinderter Kinder in Rafah fordert UNICEF, dass Kinder nicht unter Zwang umgesiedelt werden und die lebenswichtige Infrastruktur, auf die Kinder angewiesen sind, geschützt wird.
In der Pressemitteilung warnt UNICEF vor den katastrophalen Auswirkungen, die ein Einmarsch in Rafah für die dort lebenden 600.000 Kinder haben könnte. Derzeit befinden sich schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen in Rafah, obwohl die Stadt ursprünglich nur etwa 250.000 Einwohner hatte. Daher ist die Bevölkerungsdichte in Rafah mit 20.000 Menschen pro Quadratkilometer fast doppelt so hoch wie in New York City.
Besonders besorgniserregend ist die hohe Konzentration von Kindern in Rafah, von denen viele bereits mehrfach vertrieben wurden und in Zelten oder unstabilen Unterkünften leben. Diese Kinder sind besonders gefährdet und am Rande des Überlebens. Eine militärische Operation in Rafah würde zu hohen zivilen Verlusten führen und die wenigen verbleibenden grundlegenden Dienstleistungen und Infrastrukturen, die die Kinder zum Überleben brauchen, völlig zerstören.
Im Gazastreifen sind Kinder besonders anfällig für die Auswirkungen des Krieges. Sie werden überproportional oft getötet und verletzt und leiden unter der Unterbrechung der Gesundheitsversorgung und des Bildungswesens sowie einem Mangel an Nahrung und Wasser. Es wird geschätzt, dass Hunderttausende Kinder in Rafah eine Behinderung oder medizinische Probleme haben. Einige dieser Kinder sind unterernährt, leiden unter Infektionskrankheiten oder benötigen psychosoziale Unterstützung.
UNICEF fordert einen sofortigen und dauerhaften humanitären Waffenstillstand sowie den Schutz der Zivilbevölkerung und der Infrastruktur, die ihre Grundbedürfnisse deckt. Darüber hinaus sollen Kinder und ihre Familien die Möglichkeit haben, sich frei in sicherere Gebiete zu bewegen, ohne dazu gezwungen zu werden. Es wird auch ein sicherer Zugang für humanitäre Organisationen gefordert, um Kinder und ihre Familien mit lebensrettender Hilfe zu unterstützen.
Die Unterstützung der Nothilfe im Nahostkonflikt wird von UNICEF dringend gebeten.
Quelle: UNICEF Österreich / ots