In der Welt der Versicherungsvermittlung ist eine Diskussion entbrannt, die die Zukunft des Beraters in Versicherungsangelegenheiten betrifft. Die europäische Kleinanlegerstrategie, die bei einem Experten:innentreffen der Versicherungsmakler im Fokus stand, hat zu unterschiedlichen Meinungen geführt.
Ein Vorschlag, den „Berater in Versicherungsangelegenheiten“ in die Kategorie des „unabhängigen Versicherungsmaklers“ zu integrieren, stieß auf Widerspruch. Dabei geht es vor allem um die nationale Umsetzung und die Auswirkungen auf den österreichischen Vermittlermarkt.
Die Diskussion dreht sich vor allem um die Begriffe „gebunden“, „ungebunden“ und „unabhängig“ in Bezug auf Versicherungsvermittler. Während einige Experten der Meinung sind, dass eine klare Abgrenzung wichtig ist, um die Dienstleistungen deutlich zu kennzeichnen, gibt es auch Stimmen, die eine Vereinfachung der Kategorien befürworten.
Prof. Stefan Perner von der Wirtschaftsuniversität Wien analysierte die Auswirkungen der europäischen Kleinanlegerstrategie für österreichische Versicherungsmakler. Dabei stellte er fest, dass das österreichische Recht keine explizite Unabhängigkeit von Versicherungsmaklern verlangt.
Die Auslegung der Begriffe auf nationaler Ebene wirft daher Fragen auf, wie die verschiedenen Vermittlerarten definiert werden sollten. Dabei wird diskutiert, ob der „Berater in Versicherungsangelegenheiten“ tatsächlich notwendig ist, wenn bereits ein unabhängiger Versicherungsmakler existiert.
Die Präsidentin des Verbandes österreichischer Versicherungstreuhänder und Mediatoren in Versicherungsangelegenheiten, Anna-Maria Taudes, betont die Bedeutung der Beratung in Versicherungsangelegenheiten. Sie sieht eine traditionelle Trennung zwischen Vermittlung und Beratung, die auch in der Zukunft beibehalten werden sollte.
Die Dienstleistung der Beratung wird als essenziell angesehen, um die Vielzahl von Dienstleistungen in der Versicherungsbranche transparent zu machen und angemessen zu vergüten. Eine klare Abgrenzung zwischen Vermittlung und Beratung wird dabei als Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kunden angesehen.
