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Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des Ausbaus Kraftwerk Kaunertal bei Kundgebung vor TIWAG Hauptzentrale

Innsbruck (OTS) - Anlässlich des 100. Geburtstags der TIWAG haben die Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000 und Protect Our Winters heute vor der TIWAG Hauptzentrale ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Mit einem 14-Meter langen Banner mit der Aufschrift "TIWAG stoppen Alpen schützen!" fordern die Organisationen den Stopp des Ausbaus des Kraftwerks Kaunertal und die Umsetzung einer naturverträglichen Energiewende. Die Kundgebung soll auf die Kritik an TIWAGs Geschäft mit schmutziger Energie und die Forderung nach einer naturverträglichen Energiestrategie aufmerksam machen.

Bei der Demonstration erklärte Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000: "Wir haben uns heute hier vor der TIWAG Zentrale versammelt, um ein Ende der veralteten Energiepolitik zu fordern. Um Tirols Energieversorgung zukunftsfähig und krisensicher zu gestalten, müssen erneuerbare Energien naturverträglich ausgebaut und der Energieverbrauch reduziert werden. Die veralteten Ausbaupläne zum Kraftwerk Kaunertal müssen jetzt endlich durch naturverträgliche Alternativen ersetzt werden."

Auch Chiara Pizzignacco von Protect Our Winters äußerte sich kritisch gegenüber dem geplanten Ausbau des Wasserkraftwerks Kaunertal: "Die Auswirkungen der Klimakrise zeigen uns, dass wir die Energiewende schnell vorantreiben müssen und dabei manchmal auch Kompromisse eingehen müssen. Beim Wasserkraftwerk Kaunertal sind wir aber klar gegen den geplanten Ausbau, da es Alternativen gibt, die nicht nur naturverträglich, sondern auch wirtschaftlicher sind und somit aus jeder Sicht sinnvoller."

Zusätzlich zum Protest fordert GLOBAL 2000 mit einem Factsheet, das heute veröffentlicht wurde, Aufmerksamkeit für die schmutzigen Geschäfte der TIWAG. Das Factsheet zeigt auf, wie die TIWAG weiterhin in den Ausbau von schmutziger Energie investiert. Insbesondere die TIGAS, die im Haupteigentum der TIWAG steht, hat zwischen 2016 und 2020 durchschnittlich 28 Mio. € jährlich in den Ausbau des Gasnetzes investiert. Die Gesamtlänge des Gasnetzes ist in diesem Zeitraum um 15 % auf 3.960 km angewachsen. Laut dem Factsheet wurden seit 2016 zehn neue Gemeinden durch das Gasnetz der TIGAS erschlossen, darunter auch Gemeinden im Ötztal, dessen Wasserversorgung durch das Ausbauprojekt des Kraftwerks Kaunertal gefährdet ist. Viktoria Auer kritisiert diese Geschäftspraktiken der TIWAG und betont: "Die TIWAG glaubt, sie kann die Menschen in Tirol hinters Licht führen. Während sie behaupten, saubere Energie aus Wasser zu gewinnen, verkaufen sie in Wirklichkeit teures und umweltschädliches Erdgas an diejenigen, denen sie das Wasser entziehen wollen."

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Trotz des starken Widerstands gegen das Ausbauprojekt beharrt die TIWAG auf ihren alten Denkmustern und zeigt kein Verständnis für den Wert intakter Ökosysteme. GLOBAL 2000 fordert daher den Landeshauptmann Anton Mattle auf, eine naturverträgliche und zukunftsfähige Energiewende in Tirol zu ermöglichen. Als Eigentümervertreter der TIWAG hat Mattle die Möglichkeit, eine endgültige Lösung zu finden und den Weg für eine erstrebenswerte Energiezukunft in Tirol freizumachen.

(Quelle: www.ots.at)

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