AußenpolitikPolitikUS-Wahlen

Trump: Versicherung oder Staat soll für IVF zahlen

Trumps neuer Knaller: Versicherung oder Regierung sollen IVF zahlen, wenn er ins Weiße Haus zurückkehrt – ein heißes Eisen im Abtreibungsstreit!

In einer überraschenden Ankündigung erklärte der ehemalige US-Präsident Donald Trump am Donnerstag gegenüber NBC News, dass In-vitro-Fertilisationen (IVF) entweder von Versicherungen oder der Regierung bezahlt werden sollen, falls er erneut ins Weiße Haus einziehen sollte. „Ich war von Anfang an für IVF, sobald wir davon hörten“, sagte er im Interview.

Trump nimmt damit eine Position ein, die ihn in Konflikt mit einigen konservativen Anti-Abtreibungs-Aktivisten bringen könnte, die IVF ablehnen, weil dabei möglicherweise ungenutzte Embryonen verworfen werden. Dennoch hielt er an seiner neuen Haltung fest und sagte: „Unter der Trump-Regierung werden wir diese Behandlung bezahlen. Oder wir werden vorschreiben, dass die Versicherungsgesellschaft dafür bezahlt.“

Reaktionen und politische Gegensätze

Die politische Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Kamala Harris, die Vizepräsidentin und Demokratin, sowie andere Mitglieder ihrer Partei argumentieren, dass die von Republikanern geführten Abtreibungsbeschränkungen in einigen Bundesstaaten den Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen weiter gefährden könnten. Harris‘ Wahlkampfsprecherin, Sarafina Chitika, äußerte sich deutlich: „Weil Trump Roe v. Wade gekippt hat, ist IVF bereits angegriffen und die Freiheiten der Frauen wurden in Staaten im ganzen Land weggenommen.“

Kurze Werbeeinblendung

Trump hatte zuvor mit Stolz darauf hingewiesen, dass er drei der sechs konservativen Richter am Obersten Gerichtshof ernannt hat, die die Entscheidung zum Kippen des Abtreibungsrechts unterstützten. „Ich konnte Roe v. Wade töten“, prahlte der ehemalige Präsident im Mai 2023 online. Doch Trump versucht, sich von seiner Vorgeschichte zum Thema Abtreibung zu distanzieren, um sich im Wahlkampf neu zu positionieren.

Ein komplexes politisches Thema

Trumps neue Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, da die Debatte über Abtreibung und Fruchtbarkeitsbehandlungen in den USA immer intensiver wird. Im Februar entschied das von Republikanern kontrollierte Alabama Supreme Court, dass eingefrorene Embryonen, die durch IVF erzeugt wurden, nach dem staatlichen Gesetz als Kinder gelten. Diese Entscheidung führte zu einer politischen Krise, die mehrere republikanische Führer dazu zwang, Stellungnahmen abzugeben, um die Auswirkungen auf ihre Wahlchancen abzumildern.

Trump appellierte daraufhin an die Gesetzgeber von Alabama, schnell eine Lösung zu finden, um die Verfügbarkeit von IVF im Staat zu sichern. Im März wurde ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Diese Entwicklungen verdeutlichen die komplizierte politische Landschaft, in der sich Trump und seine Mitstreiter bewegen.

Finanzielle Überlegungen und gesellschaftliche Auswirkungen

IVF-Behandlungen sind in den USA äußerst kostspielig und kosten oft rund 20.000 Dollar pro Behandlungszyklus. Diese Kosten werden selten von Versicherungen übernommen. Laut einer Umfrage des Pew Research Centers aus dem letzten Jahr haben 42 Prozent der Amerikaner entweder selbst IVF-Behandlungen in Anspruch genommen oder kennen jemanden, der dies getan hat. Diese Prozentzahl steigt mit höherem Einkommen – 45 Prozent unter Menschen mit mittlerem Einkommen und 59 Prozent bei Menschen mit hohem Einkommen. Diese Bevölkerungsgruppen bestehen häufig aus weißen Amerikanern, die tendenziell republikanisch wählen – eine Wählerschaft, die Trump nach der verlorenen Wahl 2020 zurückgewinnen will.

Während einer Kundgebung in Michigan versprach Trump seinen Unterstützern: „Ihre Regierung wird für alle Kosten im Zusammenhang mit IVF-Behandlungen aufkommen, oder Ihre Versicherungsgesellschaft wird verpflichtet, diese zu bezahlen.“ Die Demokraten bleiben jedoch skeptisch, dass eine Regierung unter Trump tatsächlich eine solche Politik umsetzen würde. Aida Ross, Sprecherin des Democratic National Committee, erklärte: „Die Amerikaner haben mit eigenen Augen gesehen, wie Donald Trump Roe v. Wade gekippt und den Weg für extreme Maga-Republikaner geebnet hat, IVF einzuschränken und grausame Abtreibungsverbote zu erlassen, die Frauen und Familien schaden.“

Trumps neue Position hinsichtlich der Finanzierung von IVF-Behandlungen könnte den Wahlkampf deutlich beeinflussen und zeigt einmal mehr die tiefen Gräben und gegensätzlichen Ansichten in der amerikanischen Politiklandschaft.

– NAG

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"