Donald Trump, der republikanische Präsidentschaftskandidat, hat mit einem unerwarteten Wahlversprechen für Aufsehen gesorgt. Bei einer Rede in Potterville, Michigan, gab er bekannt, dass die US-Regierung künftig die Kosten für künstliche Befruchtung, auch bekannt als In-Vitro-Fertilisation (IVF), übernehmen würde, wenn er die Präsidentschaftswahlen am 5. November gewinnt. In einem Schritt, der für die Republikanische Partei eher untypisch ist, äußerte Trump, dass es auch eine Notwendigkeit sei, Versicherungen dazu zu zwingen, die Behandlungskosten zu decken.
Trump appellierte direkt an Frauen und Familien und sagte: „Wir wollen mehr Babys, um es nett auszudrücken.“ Darüber hinaus versprach er, frisch gebackenen Eltern zu erlauben, größere Ausgaben für Neugeborene von der Steuer abzusetzen. Seiner Einschätzung nach sei künstliche Befruchtung teuer und daher für viele Familien unerschwinglich, was er als großes Hindernis ansieht. Diese Aussagen untermauerte er während eines Gesprächs mit NBC, wo er versprach: „Wir werden dafür bezahlen, und das wird den Familien helfen.“
Relevanz im Wahlkampf
Das Thema der künstlichen Befruchtung nimmt im aktuellen US-Wahlkampf einen entscheidenden Platz ein, insbesondere im Kontext eines folgenreichen Urteils. Zu Beginn des Jahres entschied das Oberste Gericht von Alabama, dass eingefrorene Embryonen den gleichen rechtlichen Status wie Kinder haben. Diese Entscheidung führte dazu, dass zahlreiche Kliniken in Alabama ihre Behandlungen einstellen mussten, da eine Vielzahl rechtlicher Unsicherheiten und mögliche Schadenersatzklagen aufkamen. Diese Ermahnung reflektiert das Bestreben von Abtreibungsgegnerschaft, Embryonen wie Kinder gesetzlich zu schützen.
Nach dieser Entscheidung erhielten die Themen IVF und Frauenrechte im ganzen Land eine neue nationale Aufmerksamkeit. Viele Republikaner taten sich schwer, eine klare Position zu diesem sensiblen Thema zu formulieren. Letztendlich stellte das Parlament in Alabama sicher, dass der Zugang zu künstlicher Befruchtung weiterhin gewährleistet bleibt. In der Folge präsentierte Trump eine unterstützende Haltung zur künstlichen Befruchtung, was sich in den Umfragen als Spiegelbild der Ansichten vieler Amerikaner zeigte.
Die Debatte um das Thema künstliche Befruchtung steht zudem im Schatten des abgelaufenen Abtreibungsrechts, das vor gut zwei Jahren vom Obersten Gericht der USA aufgehoben wurde. Trump, der durch mehrere umstrittene Nachbesetzungen eine Rechtsverschiebung am Gericht bewirkt hat, wird oft dafür kritisiert, dass er die Rechte von Frauen weiter gefährdet hat.
Die Entscheidung zur Unterstützung von IVF könnte daher auch als Versuch angesehen werden, den Wählerstamm der Republikaner zu erweitern und mehr Frauen sowie Familien anzusprechen. Ob dies jedoch ausreicht, um die besorgniserregenden Entwicklungen in Bezug auf Frauenrechte zu übertönen, bleibt abzuwarten. Die Wahlen im November werden zeigen, wie die Wähler auf solche kontroversen Ansätze reagieren.
– NAG