Der Ex-Außenminister David Owen hat in einem explosiven Interview mit Al Jazeera gewarnt: Wenn Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in den USA gewinnt, könnte der Krieg in der Ukraine schneller enden, als viele denken! Owen, der die Ukraine-Krise als Russlands „zweite Invasion“ bezeichnet, sieht eine klare Verbindung zwischen dem Wahlausgang und dem Schicksal der Ukraine.
Owen, ein Veteran der britischen Politik und ehemaliger Friedensvermittler, hat seine Ansichten in seinem aktualisierten Buch „Riddle, Mystery, and Enigma“ dargelegt, das nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 veröffentlicht wurde. Er glaubt, dass Trump, sollte er zurück ins Weiße Haus kommen, alles daran setzen würde, den Konflikt zu beenden und die Beziehungen zu Russland zu verbessern. „Es gibt kaum Zweifel, dass er versuchen würde, den Ukraine-Krieg zu beenden und persönliche Beziehungen zu Putin aufzubauen“, so Owen.
Die düstere Realität der britisch-russischen Beziehungen
Owen, der die britische Außenpolitik über Jahrzehnte geprägt hat, sieht die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland auf einem Tiefpunkt. „Die zweite Invasion der Ukraine hat die Situation dramatisch verschlechtert“, sagt er. Er bedauert, dass es nicht gelungen ist, einen produktiven Dialog wie in den Jahren unter Boris Jelzin herzustellen. „Wir können nicht zurückkehren, solange der Ukraine-Konflikt nicht gelöst ist“, warnt Owen.
Die NATO steht unter Druck, und die Spannungen zwischen Russland und dem Westen nehmen zu. Owen erinnert daran, dass die NATO-Erweiterung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht ohne Konsequenzen blieb. „Wir haben nicht genug darüber nachgedacht, wie Russland sich dabei fühlt“, erklärt er. Diese Unachtsamkeit könnte fatale Folgen haben.
Putins Strategie und die Zukunft der Ukraine
Owen hat auch eine klare Meinung zu Wladimir Putin. „Er ist ein vorsichtiger Mann, der Respekt verdient“, sagt er. Owen glaubt, dass Putin in Verhandlungen über den Ukraine-Konflikt nicht einfach nachgeben wird. „Russland wird wahrscheinlich einige Gebiete behalten, die zuvor zur Ukraine gehörten“, prophezeit er. Dies könnte zu einer neuen Realität führen, in der die Grenzen nicht mehr absolut sind und sich im Laufe der Geschichte verändern.
Die Rolle der USA wird entscheidend sein. Owen betont, dass die kommenden Wahlen in den USA den Verlauf der Verhandlungen stark beeinflussen könnten. „Wenn Trump gewinnt, könnte es schnell zu einer Einigung zwischen Russland und der Ukraine kommen“, so Owen. Selbst wenn Trump nicht gewinnt, könnte Kamala Harris offen für Verhandlungen sein, jedoch ohne die USA direkt in den Konflikt zu ziehen.
Die geopolitischen Spannungen sind hoch, und Owen warnt vor den Gefahren eines direkten Konflikts zwischen Russland und dem Westen. „Ein Krieg zwischen Russland und Großbritannien wäre nie nur ein bilateraler Konflikt“, erklärt er. „Es würde die NATO und die USA von Anfang an einbeziehen.“ Die Welt steht an einem Scheideweg, und die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, könnten weitreichende Folgen haben.