Das Textilunternehmen Trigema in Burladingen steht im Mittelpunkt einer brisanten Debatte um syrische Mitarbeiter und deren mögliche Rückkehr nach Syrien. Co-Chefin Bonita Grupp äußerte sich besorgt über den Verlust dieser Arbeitskräfte, da ihr Beitrag zur Produktion unersetzlich ist. Seit dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad wird in Deutschland über die Sicherheitslage im Land diskutiert. Bonita Grupp betont, dass viele syrische Mitarbeiter bereits integriert sind und auch Kinder haben, die in Deutschland zur Schule gehen. Laut Grupp haben 20 Prozent der syrischen Angestellten mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital erklärte sie, dass die Rückkehr nach Syrien schwierig abzuschätzen sei, da die Lage dort noch unklar ist. Grupp ist überzeugt, dass ihre syrischen Mitarbeiter nicht bald nach Syrien zurückkehren möchten, da sie ein neues Leben in Deutschland aufgebaut haben. Die Zahl der syrischen Mitarbeiter bei Trigema beträgt derzeit 25 von etwa 1.400 Beschäftigten.
Unklare Zukunft und hohe Nachfrage nach qualifizierten Kräften
Die syrischen Angestellten bei Trigema, die in den Bereichen Produktion, Logistik und vor allem als Näherinnen tätig sind, bringen wertvolle Fähigkeiten mit. Bonita Grupp hob hervor, dass viele dieser Mitarbeiter bereits vor ihrer Anstellung über umfassende Qualifikationen verfügten. Diese Mitarbeiter seien nicht nur unverzichtbar für das Unternehmen, sondern sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Vielfalt innerhalb der Belegschaft. Grupp appellierte an die Politik, die Komplexität der Rückkehrdiskussion zu berücksichtigen. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, ist es entscheidend, dass die Mitarbeiter auch in Zukunft eine Perspektive in Deutschland haben.
Angesichts der unklaren Lage in Syrien hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) entschieden, die Entscheidungen über Asylanträge von Syrern vorerst zu pausieren. Diese Entscheidung unterstreicht die Unsicherheit, die mit der Rückkehr von Geflüchteten verbunden ist. Bonita Grupp hebt hervor, dass sich die Integration der syrischen Mitarbeiter als wertvoll für die gesamte Belegschaft erweist, und räumt ein, dass besonders in der Textilbranche die Suche nach qualifizierten Nähern und Näherinnen eine große Herausforderung darstellt. Trigema hat sich in der Vergangenheit aktiv für die Integration von Geflüchteten engagiert, was die Firma auch in Stellenanzeigen kommuniziert, um weitere qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen.
Für die Zukunft von Trigema und die Arbeitsplätze ihrer syrischen Mitarbeiter bleibt abzuwarten, wie sich die politische Lage weiterentwickeln wird. Die Stimmen innerhalb der Gesellschaft und der Politik werden weiterhin laut, doch die Erfahrungen und Qualifikationen der syrischen Angestellten sind unverzichtbar für Unternehmen wie Trigema. Die Debatte um ihre Rückkehr und die damit verbundenen Herausforderungen bleibt spannend.
MerkurOrt des Geschehens
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