Ein beängstigendes Phänomen zieht seine Kreise durch die Supermärkte Deutschlands: Geschickte Trickdiebe haben es besonders auf ältere Kunden abgesehen, die in einem unbedachten Moment ihre Geldbörsen und Kreditkarten verlieren. Diese kriminelle Masche beschäftigt die Polizei schon seit Jahren, wobei sie sich oft machtlos fühlt. Fast täglich schlagen die Diebe in Supermärkten zu, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts Niedersachsen, Philipp Hasse, erläutert. Laut Hasse sei die Zahl der Diebstähle in Niedersachsen bis Mitte Oktober 2024 in die Tausende gegangen.
Ein aktuelles Video der polizeilichen Kriminalprävention dokumentiert das Verhalten der Gauner. In den Aufnahmen ist zu sehen, wie eine gehbehinderte Seniorin von einem Mann angesprochen wird, während ein anderer ihr unbemerkt das Portemonnaie stiehlt. Diese Szenarien sind keine Einzelfälle: Besonders Senioren geraten ins Visier der Diebe, die geschickt Ablenkungsmanöver einsetzen, um ihre Beute zu machen.
Verfahren vor Gericht in Osnabrück
Der kriminelle Energien der Diebesbanden scheinen keine Grenzen zu kennen. In Osnabrück stehen derzeit drei verdächtige Mitglieder einer Bande vor Gericht. Sie sollen zwischen September 2022 und März 2023 im großen Stil Supermärkte, hauptsächlich im Emsland, für ihre Raubzüge genutzt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, mindestens 26.000 Euro erbeutet zu haben. Darunter auch Bankkarten mit notierten PINs, was den Dieben den unbemerkten Zugriff auf die Konten der Opfer ermöglichte.
Besonders dreist gingen die Angeklagten vor, indem sie ausschließlich Märkte ohne Kameraüberwachung auswählten. Eine weitere beschämende Taktik der Gauner war es, in einem Aldi-Markt in Aschendorf einer älteren Frau einen Bettel-Zettel mit der Aufschrift „Kinder in Not“ vorzuhalten, während sie gleichzeitig bestohlen wurde.
Herausforderungen im Kampf gegen Kriminalität
Der Kampf gegen diese gut organisierten Klau-Banden – deren Mitglieder oft aus Südosteuropa stammen – stellt die Polizei vor kaum überwindbare Herausforderungen. Trotz präventiver Maßnahmen, wie das Platzieren von Teams vor den Märkten, gelingt es selten, die Taten zu verhindern. Die resignierte Aussage einer Polizistin bestätigt die Schwierigkeit: „Wir stellen schon Teams vor den Märkten auf, um die älteren Leute vor Diebstählen zu warnen und auf ihre Wertsachen zu achten“, doch der Erfolg bleibt bescheiden.
Diese negativen Entwicklungen machen deutlich, dass der Schutz älterer Menschen vor solchen Diebereien Priorität haben sollte, sowohl für die Bürger als auch die Behörden. Weitere Details zu diesem Thema und den laufenden Verfahren vor dem Landgericht Osnabrück finden Sie im Bericht auf m.bild.de.