Im kommenden Herbst jährt sich das verheerende Massaker der Hamas in Israel sowie der Beginn des Krieges in Gaza zum ersten Mal. Anlässlich dieses traurigen Jahrestages plant die renommierte Produktionsfirma „beetz brothers“ die Premiere ihres neuen Dokumentarfilms, der sich mit den tiefen Traumata beschäftigt, die auf beiden Seiten des Konflikts entstanden sind. Der Film mit dem Titel „Trauma in Nahost – Der 7. Oktober und seine Folgen“ wird am 24. September 2024 um 20:15 Uhr auf ARTE ausgestrahlt und einige Tage später weltweit auf der Deutschen Welle zu sehen sein.
Dies ist nicht der erste Dokumentarfilm von beetz brothers zu dieser Thematik. Bereits im Jahr zuvor erschien „Supernova: The Music Festival Massacre“, der die Geschehnisse rund um den Angriff auf ein Musikfestival beleuchtet. Diese Produktion hat Beachtung auf internationalen Filmfestivals gefunden und ist für den Deutschen Fernsehpreis 2024 nominiert. Für die neue Dokumentation hat sich das Team aus einem israelisch-deutschen Regiepartner zusammengestellt, darunter Jens Strohschnieder, Mathias Marx und Duki Dror. Der 90-minütige Film verbindet persönliche Augenzeugenberichte mit Interviews führender Traumatologinnen und Nahostexperten, um die Erlebnisse und das Leiden der Betroffenen zu verstehen.
Ein erschütterndes Erlebnis
Strohschnieder beschreibt die emotionalen Eindrücke beim Drehen in der Krisenregion. „Ich war schockiert von der Brutalität, mit der die Ereignisse des 7. Oktobers inszeniert wurden. Die Täter haben in den Augen ihrer Opfer keine Menschlichkeit mehr gesehen. Diese Entmenschlichung und die Rückschläge, die Israel erlitten hat, werfen eine Vielzahl von Fragen auf“, so der Regisseur. Auch die Traumaforscherin Jessica Stern hebt in ihren Interviews die Dynamiken hervor, die zu solchen Gewalttaten führen. Ihr bekanntester Ansatz „Hurt people hurt people“ beschreibt, wie Verletzungen oft zu weiteren Verletzungen führen, eine Tatsache, die beide Seiten, Israelis und Palästinenser, betrifft.
Reinhardt Beetz, der Produzent des Films, erläutert: „Der 7. Oktober hat die Türen zu einer schmerzhaften Vergangenheit aufgestoßen, die tief im kollektiven Gedächtnis verankert ist. Der Krieg hat die Spaltung zwischen den Menschen nur verstärkt und wir sind erst am Anfang, die globalen Konsequenzen zu begreifen.“ Diese Perspektive auf den Konflikt soll dazu beitragen, die Diskussion um Versöhnung und Verständnis zu fördern, die durch die Eskalation des Konflikts zunehmend in den Hintergrund gedrängt wird.
Der Dokumentarfilm zielt darauf ab, das Verständnis für die Traumata zu schärfen, die beide Gemeinschaften durchlebt haben. Durch die persönliche Perspektive der Überlebenden schafft der Film eine tiefere Einsicht in die emotionale Belastung und die menschlichen Dimensionen des Konflikts.
Mit dem Ansatz, den Nahost-Konflikt durch die Linse des Traumas zu betrachten, hoffen die Macher, den polarisierenden politischen Diskurs in Europa und darüber hinaus zu überwinden. Duki Dror, Co-Autor des Films, betont die Dringlichkeit dieses Anliegens. „Die Erkenntnis über die gemeinsamen Wunden kann der erste Schritt sein, um die Spirale von Gewalt und Missverständnissen zu durchbrechen“, erklärt Dror. Ein klarer Appell für Empathie und gegenseitiges Verständnis wird deutlich.
Der Film kann nicht nur durch seine Gestaltung, sondern auch durch die umfangreiche Recherche und die Stimmen der Betroffenen einen Beitrag zur Debatte über den Konflikt leisten. Die Auswahl und Darstellung der persönlichen Geschichten sind zentrale Elemente, die eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Erfahrungen der Menschen schlagen sollen.
Für Interessierte steht in den kommenden Monaten eine spannende Ausstrahlung bevor, die bereits jetzt Gesprächsstoff bietet. Der Dokumentarfilm „Trauma in Nahost – Der 7. Oktober und seine Folgen“ verspricht, aktuelle Diskussionen zu beleuchten und die Zuschauer für die Komplexität des Konflikts zu sensibilisieren. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.presseportal.de.