Schöneck steht unter Schock! Der plötzliche Tod von Walter Rauch (66), einem bedeutenden SPD-Politiker, hat die Gemeindevertretung erschüttert. Rauch, der über 40 Jahre lang als Ausschussvorsitzender und Fraktionsvorsitzender diente, starb am Freitag in seiner Wohnung an einem Herzinfarkt. Bei der Sitzung am Mittwochabend ehrte die Gemeindevertretung ihr langjähriges Mitglied mit einer bewegenden Schweigeminute. Doch die Trauer wich schnell der Wut über unerledigte Verwaltungsanträge, die nun auf den Tisch kamen.
Die FWG-Fraktion, angeführt von Matthias Geisler, brachte mehrere Anträge zur Sprache, die teils über ein Jahrzehnt alt sind und nie abgeschlossen wurden. „Das sind Karteileichen, die endlich beseitigt werden müssen!“, rief Geisler und nannte Beispiele wie den längst überfälligen Bebauungsplan Uferstraße. Auch die Gespräche zur Attraktivitätssteigerung der Sportvereine, die seit 2021 im Sand verlaufen, wurden scharf kritisiert. Bürgermeisterin Carina Wacker (CDU) bestätigte, dass die Gemeindevertretung über die laufenden Gespräche nie informiert wurde und versprach, dies zu ändern. Die Anträge werden nun dem Bauausschuss zur Beratung vorgelegt.
Dringlichkeitsantrag sorgt für Aufregung
Ein weiterer Dringlichkeitsantrag zur Anbindung des Konrad-Zuse-Rings an den nördlichen Kreisverkehr sorgte für Aufregung. Der Kostenplan von 2018 hat sich von 921.139,23 Euro auf fast 2 Millionen Euro verdoppelt! Trotz laufender Baumaßnahmen gab es keinen Beschluss zur Anbindung, was die Bürgermeisterin sichtlich ärgerte. „Wenn wir das jetzt nicht nachträglich genehmigen, droht uns Schadensersatz!“, warnte Wacker. Die Fraktionen äußerten ihren Unmut über die Versäumnisse der Verwaltung und forderten eine zügige Aufarbeitung der Probleme. Der Dringlichkeitsantrag wurde mit nur einer Nein-Stimme und acht Enthaltungen angenommen.
Im Schatten dieser Diskussionen steht eine Grundsteuerreform, die ab dem 1. Januar 2025 neue Steuersätze für Schöneck mit sich bringt. Grundstückseigentümer, die ihre Immobilien vor 1964 erworben haben, müssen mit höheren Zahlungen rechnen. Die Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe steigt auf 607 Prozentpunkte, während die Grundsteuer B für andere Grundstücke auf 857 Prozentpunkte angehoben wird. Auch die Gebühren für Abwasser steigen, und die Musikschule wird künftig mit 100.000 Euro jährlich zu Buche schlagen, was eine Erhöhung von 23.000 Euro bedeutet. Die Gemeinde muss sich auf tiefere Taschen einstellen!
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