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Der FDP-Politiker und ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Seine Frau gab den traurigen Anlass bekannt. Baum, eine Schlüsselfigur in der deutschen Politik, diente von 1978 bis 1982 unter Bundeskanzler Helmut Schmidt und war zuvor Parlamentarischer Staatssekretär bei Hans-Dietrich Genscher und Werner Maihofer. Geboren 1932 in Dresden, prägten ihn früh die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, die Flucht mit seiner Mutter und Geschwistern sowie der Tod seines Vaters in Kriegsgefangenschaft. Diese Erlebnisse formten sein politisches und persönliches Leben stark.
Politische Verdienste und Engagement für Bürgerrechte
Gerhart Baum trat 1955 in die FDP ein und wurde für seine Bemühungen um den Spagat zwischen Bürgerschutz und Terrorabwehr bekannt. Während seiner Amtszeit schaffte er den umstrittenen Radikalen-Erlass ab, der Bewerber für den öffentlichen Dienst überprüfte. Dies führte zu politischen Spannungen, insbesondere als Baum öffentlich mit Horst Mahler, einem ehemaligen RAF-Anwalt, debattierte. Auch nach seinem Rückzug aus dem Bundestag im Jahr 1994 blieb Baum aktiv, legte mehrfach Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein und erhielt Recht, etwa gegen den sogenannten Großen Lauschangriff. Sein unermüdlicher Kampf für Bürgerrechte und seine Besorgnis über den Aufstieg der AfD waren prägnante Aspekte seines politischen Lebens, wie die Tagesschau berichtet.
Baums beeindruckende Karriere und sein erbitterter Einsatz für die Rechte der Bürger hinterlassen ein bleibendes Erbe in der deutschen Politik. Bis zu seinem Lebensende setzte er sich für die Prinzipien der Freiheit und Gerechtigkeit ein. Details zu den Umständen seines Todes sind derzeit noch nicht bekannt, doch sein Einfluss wird weiterhin in der politischen Landschaft spürbar sein, wie oe24 feststellt.
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