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Thüringens Grünes Herz : Ein Erbe zwischen Mythos und Realität!

Thüringen plant, die touristische Vermarktung des Bundeslandes mit dem Begriff "Grünes Herz Deutschlands" verstärkt zu fördern. CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Bühl hat die Entsprechende Initiative des Wirtschaftsministeriums unterstützt. Dieser Begriff soll nicht nur die Identität Thüringens unterstreichen, sondern auch wieder einen Wiedererkennungswert schaffen, da aktuelle Mottos wie "Das ist Thüringen" und "Thüringen entdecken" von vielen als generisch und austauschbar kritisiert werden.

Der Terminus "Grünes Herz Deutschlands" stammt von dem Schriftsteller August Trinius, der ihn erstmals 1896 in seinem Werk "Das ist des Deutschen Vaterland" verwendete. Zehn Jahre später veröffentlichte er das Buch "Das grüne Herz Deutschlands - Eine Wanderfahrt durch den Thüringer Wald", in dem er Wander- und Naturbeschreibungen mit kulturellen und historischen Schilderungen verband. Historiker Steffen Raßloff hebt Trinius’ blumige, emphatische Sprache sowie seinen Stolz auf die deutsche Heimat hervor und betont, dass völkische Passagen in Trinius’ Werk nicht erkennbar seien. Trinius starb 1919, 14 Jahre vor dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft.

Historische Entwicklung des Begriffs

Der Begriff "Grünes Herz" erlebte während der Weimarer Republik eine Wiederbelebung und wurde nach der Gründung des Freistaates Thüringen 1920 von der Tourismusbehörde als Aushängeschild eingesetzt. Allerdings wurde der Begriff in der Zeit des Nationalsozialismus auch instrumentalisiert, bevor er in der DDR aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwand. Mit der Wiedervereinigung und der Gründung des Bundeslandes Thüringen 1990 fand der Begriff jedoch erneut Verwendung.

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Thüringen nimmt geographisch eine zentrale Lage in Deutschland ein und erstreckt sich über 4,5 % der deutschen Fläche. Beeindruckende 33 % davon sind bewaldet, das Bundesland beherbergt zudem über zwei Drittel aller Tier- und Pflanzenarten Deutschlands. Thüringen spielt eine herausragende Rolle für die Biodiversität, beispielsweise in der Wiederansiedlung des Luchses. Die Bezeichnung "Grünes Herz Deutschlands" wird zunehmend in Naturdokumentarfilmen verwendet, und seit 2011 verfolgt Thüringen eine Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, die auf diesen Begriff verweist, wie das Institut für Architektur und Urbanistik Weimar berichtet.

Naturschützer*innen fordern eine nachhaltige Politik zur Bewältigung ökologischer Herausforderungen wie Klimawandel und Artensterben und berufen sich auf den Begriff "Grünes Herz Deutschlands" als Argument für die Entwicklung regionaler Konzepte, was die Relevanz des Begriffs in der heutigen Zeit unterstreicht.


- Übermittelt durch West-Ost-Medien

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Weitere Quellen
uni-weimar.de

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