In der Lausitz hat die IGBCE, eine bedeutende Gewerkschaft, im Rahmen der DGB-Kampagne „#Tarifwende: Jetzt!“ auf die essentielle Rolle von Tarifverträgen für Arbeitnehmer und Unternehmen hingewiesen. Diese Verträge sind nicht nur wichtig für die Regelung von Arbeitsbedingungen, sondern tragen auch entscheidend zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften bei. Leider ist die Zahl der Betriebe, die sich einem Tarifvertrag anschließen, in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Die Gewerkschaft möchte diesen Trend umkehren und setzte sich dafür mit verschiedenen Aktionen in Unternehmen der Region ein.
Ein besonders aktives Element dieser Kampagne war das „FrittenMobil“, das in der Mittagspause in mehreren Betrieben wie dem LEAG-Kraftwerk in Jänschwalde und der Glasmanufaktur Brandenburg in Tschernitz Halt machte. „Das Fritten-Mobil ist eine gute Möglichkeit, um die Themen Tarifverträge und die DGB-Kampagne in den Mittelpunkt zu rücken“, erklärte ein Gewerkschaftsvertreter. Trotz eines bestehenden Tarifvertrags am LEAG-Kraftwerk herrscht Unruhe über die anstehenden Veränderungen, die mit dem Kohleausstieg bis 2028 einhergehen.
Herausforderungen am Kraftwerksstandort
Am Standort Jänschwalde gibt es bereits einen anerkannten Tarifvertrag, der im vergangenen Jahr durch einen Mitgliederbonus Aufmerksamkeit erregte. Gewerkschaftssekretär Anis Ben-Rhouma betont die Bedeutung dieser Struktur und möchte sie aufrechterhalten. Auch Betriebsratsvorsitzender Maik Rolle ist sich der Herausforderungen bewusst und fordert: „Dafür muss jetzt aber einiges sehr schnell getan werden. Politik und das Unternehmen sind jetzt gefordert!“
Die Pläne für ein Innovationskraftwerk, das zunächst mit Gas und später mit Wasserstoff betrieben werden soll, stehen in den Sternen – die erforderlichen Ausschreibungen der Bundesregierung und eine Pipeline sind nach wie vor in der Planung. „Wir müssen jetzt handeln, wenn wir weiterhin gute tarifgebundene Arbeitsplätze am Standort sichern wollen“, bekräftigte Rolle.
Bei der GMB Glasmanufaktur Brandenburg hingegen sieht die Situation positiver aus. Der Standort profitiert von der steigenden Nachfrage nach Solarglas im Rahmen der Energiewende, und Tarifverhandlungen stehen bevor. „Hier sind wir gut organisiert und werden mit aller Kraft in die anstehenden Verhandlungen gehen“, so Gewerkschaftssekretärin Vivian Madeja.
Tarifverhandlungen und Widerstände
Im Gegensatz dazu verweigert die Stölzle Lausitz bisher Tarifverhandlungen, was die Gewerkschaft zutiefst enttäuscht. Madeja äußert: „Ich verstehe nicht, warum das bei einem Glasbetrieb ohne größere Probleme funktioniert und der andere sich hierbei komplett verweigert.“ Die DGB-Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, auf die Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, die damit verbunden sind, die Quote tarifgebundener Betriebe zu erhöhen.
Zusätzlich zu den Aktionen aktivierte die DGB-Kampagne auch politisches Engagement zu fördern. Anlässlich der bevorstehenden Wahlen am Sonntag in Brandenburg ruft die IGBCE Lausitz ihre Mitglieder dazu auf, demokratische Parteien zu wählen, um Gewerkschaftsrechte zu verteidigen und positive Veränderungen in der Arbeitswelt zu unterstützen.
Die IGBCE setzt sich somit nicht nur für die Belange der Beschäftigten in der Lausitz ein, sondern hilft auch dabei, die Diskussion über die Bedeutung von Tarifverträgen lebendig zu halten. „Wir brauchen mehr Betriebe mit Tarifverträgen!“, ist der klare Appell der Gewerkschaft, um die Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer zu verbessern.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen die Gewerkschaftsvertreter jederzeit zur Verfügung, die sich um die Belange der Mitglieder kümmern, die von den ständigen Veränderungen in der Arbeitswelt betroffen sind. Die IGBCE Lausitz ist präsent und aktiv, um den Dialog über faire Arbeitsbedingungen fortzusetzen.