Für den Tag der Pflege am 12. Mai 2024 geht es vor allem um den Pflegebedarf für Pflegerinnen, Pfleger und Betreuungspersonal. Der Artikel betont, dass Pflegeberufe im Gesundheitswesen unverzichtbar sind. Ob im Krankenhaus, in Pflegeheimen, in der mobilen Pflege oder in der 24-Stunden-Betreuung – ohne sie funktioniert das System nicht. Laut dem Artikel ist ein Sozialstaat ohne Pflegeberufe unrealistisch und undenkbar.
Der Artikel weist jedoch darauf hin, dass die Gehaltssituation in einigen Einrichtungen zwar verbessert wurde, aber immer noch Kritikpunkte bestehen. Insbesondere die ausufernden Strukturen und die schlechten Arbeitsbedingungen an den einzelnen Standorten machen die Pflegeberufe weniger attraktiv. Ein weiteres Problem ist die fehlende Vereinbarkeit von Dienstzeiten und Familienleben sowie die mangelnde Kinderbetreuung und hierarchische Systeme in der Branche.
Besonders betroffen sind Bundesangestellte, die in der Pflege arbeiten. Durch die Rahmenbedingungen haben sie Schwierigkeiten, Personal für die Pflege und Betreuung zu finden. Diese Rahmenbedingungen umfassen ein geringes Gehalt, das weit unter den Kollektivverträgen anderer Einrichtungen liegt, fehlende sinnvolle Arbeitszeitmodelle und schlechte Abgeltung der geleisteten Nachtdienste. Es gibt außerdem einen chronischen Personalmangel, unzureichende Entlohnung für den Umgang mit herausfordernder Klientel und fehlende Karrieremöglichkeiten. Der Bundesdienst ist gegenüber anderen Anbietern nicht konkurrenzfähig.
Zusätzlich sind die Pflegeberufe physisch und psychisch extrem belastend. Die Schwerarbeitsverordnung findet in diesen Berufen noch immer keinen adäquaten Niederschlag. Die Begleitung und Pflege von Menschen am Ende ihres Lebens oder mit schweren Erkrankungen stellt hohe Anforderungen an das Personal. Trotzdem üben viele Kolleg*innen diesen Beruf mit großem Enthusiasmus und Einsatz aus, da ihnen die hohe Empathie für die kranken Menschen wichtig ist.
Am Tag der Pflege werden folgende Forderungen erhoben: die Aufnahme sämtlicher Pflegeberufe in die Schwerarbeitsverordnung, eine angemessene Entlohnung und finanzielle Anreize für Überstunden und Zusatzaufgaben, die Beseitigung überflüssiger Dokumentation, die Etablierung von flachen Hierarchien und die Unterstützung der beruflichen Entwicklung auf höchstem Niveau. Eine moderne Ausbildung und anhaltende Wertschätzung für die Arbeit dieser Menschen sind ebenfalls wichtige Aspekte.
In der unten stehenden Tabelle werden einige Informationen zu den genannten Forderungen zusammengefasst:
| Forderungen | Informationen |
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| Aufnahme sämtlicher Pflegeberufe in die Schwerarbeitsverordnung | Schutz der Mitarbeiter vor psychischer und physischer Belastung |
| Angemessene Entlohnung und finanzielle Anreize | Würdigung von Überstunden und Zusatzaufgaben |
| Beseitigung überflüssiger Dokumentation | Reduzierung des Verwaltungsaufwands |
| Etablierung von flachen Hierarchien | Verbesserung der Arbeitsatmosphäre und Zusammenarbeit |
| Unterstützung der beruflichen Entwicklung | Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen |
| Moderne Ausbildung | Anforderungen an den Beruf anpassen |
| Wertschätzung der Arbeit | Anerkennung der gesellschaftlichen Bedeutung der Pflegeberufe |
Quelle: Unabhängige GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst und in ausgegliederten Betrieben (UGÖD) / ots