Die Wahlen in Innsbruck brachten Veränderungen im Gemeinderat, wobei die ÖVP und die FPÖ Stimmen verloren. Die Grünen blieben knapp die stärkste politische Kraft in der Tiroler Landeshauptstadt. Die ÖVP erlebte ein Debakel, während Johannes Anzengruber mit seiner Liste als zweitstärkste Kraft im Gemeinderat vertreten ist. Erstmals in vielen Jahren zog auch eine Liste der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ+) in das Stadtparlament ein, was zu der allgemeinen Fragmentierung des politischen Spektrums beitrug.
Für das Amt des Bürgermeisters von Innsbruck findet eine Stichwahl zwischen dem amtierenden grünen Bürgermeister Georg Willi und Johannes Anzengruber statt. Anzengruber erreichte mit seiner Liste aus dem Stand mehr als 19 Prozent der Stimmen, während Willi explizit eine Koalition mit der FPÖ ablehnte. Die zentrale Frage im Wahlkampf drehte sich um die Wohnungspolitik, die aufgrund von steigenden Mieten und Leerständen in den Fokus gerückt war.
Acht Parteien haben es über die neu eingeführte Vier-Prozent-Hürde in den Gemeinderat geschafft, was zu keiner klaren Mehrheit nach ideologischen Lagern führte. Sowohl die ÖVP als auch die FPÖ und bürgerliche Listen verloren deutlich an Zuspruch. Die Grünen blieben mit knapp 19 Prozent die stärkste Kraft, gefolgt von anderen politischen Gruppierungen. Trotzdem konnte keines der Lager eine klare Mehrheit erzielen.
Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ+) konnte nicht nur in Innsbruck, sondern auch zuvor in Salzburg Erfolge verbuchen. Dies resultierte aus einem starken Fokus auf die soziale Frage rund um leistbaren Wohnraum. Mit knapp über sechs Prozent im Gemeinderat positioniert, möchte die KPÖ+ eine „soziale Stimme im Gemeinderat“ sein, die sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzt und andere Parteien daran erinnert, ihre Versprechen zu halten.