Anfragen zum Thema Sucht nehmen unter österreichischen Jugendlichen wieder zu, wie die aktuellen Zahlen von Rat auf Draht, der Notrufnummer für Kinder und Jugendliche, zeigen. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Beratungsgespräche zu diesem Thema im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf insgesamt 859. Dabei waren Drogen und Medikamente das Hauptthema mit 383 Beratungen, gefolgt von Alkohol mit 235 Beratungen und Rauchen bzw. Nikotin mit 138 Beratungen. Interessanterweise suchen mehr Burschen und junge Männer (59,37 Prozent) Rat und Aufklärung zum Thema Sucht als Mädchen und junge Frauen (40,28 Prozent). Eine kleine Anzahl von Anfragen entfällt auf diverse Klient:innen (0,23 Prozent) und ist unbekannt (0,12 Prozent) (www.ots.at).
Die Themen der Anfragen sind genauso vielfältig wie die verschiedenen Arten von Sucht. Jugendliche rufen beispielsweise an, um rechtliche Informationen einzuholen, wie beispielsweise welche Konsequenzen drohen, wenn sie beim Drogenkonsum erwischt werden. Auch Fragen zur Wirkungsweise bestimmter Substanzen werden häufig gestellt. Manche Jugendliche erkennen selbst, dass sie ein Problem haben und möchten wissen, wie sie ihren Konsum reduzieren oder ganz damit aufhören können. Zusätzlich suchen sie nach geeigneten Anlaufstellen für Hilfe und Unterstützung. Andere wiederum wollen ihr Suchtproblem nicht wahrhaben und versuchen, es schönzureden. In solchen Fällen legt Rat auf Draht großen Wert auf Aufklärung und Sensibilisierung. Darüber hinaus spielt auch der Einfluss des konsumierenden Partners oder der Partnerin auf die Beziehung eine Rolle (www.ots.at).
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Anfragen zum Thema Rauchen und Nikotin. In den letzten vier Jahren stieg die Anzahl der Anfragen um insgesamt 86,49 Prozent an. Vor allem der Konsum von tabakfreien Nikotinbeuteln ist bei vielen Jugendlichen beliebt, obwohl er in Österreich erst ab 18 Jahren erlaubt ist. Besonders der Gruppendruck spielt hier eine große Rolle. Jugendliche wollen dazugehören und probieren deshalb Nikotinbeutel aus. Rat auf Draht erhält auch Anrufe von Jugendlichen, die sich in einer Überdosierungsphase befinden und unter Übelkeit oder Schwindel leiden. Sie suchen nach Tipps, wie sie mit dem Konsum aufhören können. Bei diesem Thema setzt Rat auf Draht auf Aufklärung, Information und Prävention. Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Nikotinbeutel nicht harmlos sind und junge Menschen über die Risiken aufzuklären (www.ots.at).
Rat auf Draht finanziert sich größtenteils aus Spenden. Wer das Angebot unterstützen möchte, kann auf das Spendenkonto mit der IBAN AT10 2011 1827 1734 4400 spenden. Auf der Website von Rat auf Draht finden Jugendliche einen Ratgeberartikel speziell zum Thema tabakfreie Nikotinbeutel sowie eine umfangreiche Artikelsammlung zum Thema Sucht (www.ots.at).