In einem harmonischen Parteitag in Kerpen hat die SPD ihren neuen Vorsitzenden gewählt: Helge Herrwegen, der in Wesseling lebt und als Gewerkschaftssekretär tätig ist. Herrwegen, der auch als zweiter stellvertretender Bürgermeister seiner Stadt agiert und 2009 in den Stadtrat gewählt wurde, tritt die Nachfolge von Heike Steinhäuser an, die aus familiären Gründen von der Führungsposition zurücktrat. Herrwegen, 49 Jahre alt, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der Wahlprozess verlief reibungslos, ganz im Gegensatz zu den turbulenten Zeiten beim letzten Parteitag. Herrwegen betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen, um das Parteileben zu stärken. „Als Kreisvorstand wollen wir auch wieder verstärkt nach außen wirken. Unsere sozialen Bündnispartner müssen im Blick behalten werden“, erklärt er. Dies sei nötig, damit die SPD nicht im eigenen Saft schmort, sondern aktiv an der politischen Diskussion teilnimmt.
Fokus auf wirtschaftliche Themen und Strukturwandel
Besonders wichtig ist ihm das Thema Wirtschaft und Energiepolitik. Er äußerte Bedenken hinsichtlich der Zukunft vieler energieintensiver Betriebe im Kreis, wie dem Martinswerk. „Damit diese Unternehmen in den klimafreundlichen Umbau investieren, benötigen sie eine gesicherte Energieversorgung und wettbewerbsfähige Preise“, betont er. Die Unternehmen stünden nun vor entscheidenden Investitionsentscheidungen – und diese sollten im besten Fall im Rhein-Erft-Kreis getroffen werden.
Die Herausforderungen, die der vorgezogene Kohleausstieg mit sich bringt, sind ebenfalls auf seiner Agenda. In diesem Zusammenhang stellte er fest, dass die SPD bei der Gestaltung des Strukturwandels aktiv mitwirken müsse. Herrwegen fordert von den Verantwortlichen im Kreis, die gesamte Region im Blick zu behalten und die Interessen der Unternehmen zu vertreten. „Einmal verlorene gut bezahlte Arbeitsplätze bekommen wir nicht zurück“, warnt er.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Finanzlage der Kommunen. „Wir wollen, dass die Städte im Rhein-Erft-Kreis genug Geld haben, um handlungsfähig zu sein“, so Herrwegen. Aktuell wird viel über die Höhe der Kreisumlage debattiert. Die Bürgermeister im Kreis seien tendenziell gegen Erhöhungen und stehen der SPD in dieser Hinsicht zur Seite. Herrwegen ist überzeugt, dass die Inhalte seiner Partei im Kreistag auch weiterhin Gehör finden, selbst unter den gegenwärtigen Bedingungen der Jamaika-Koalition.
Die bevorstehenden Bundestagswahlen bringen zusätzliche Herausforderungen mit sich. Herrwegen sieht es als wichtig an, dass die SPD bei den Wahlen gegen Kandidaten wie Georg Kippels und Detlef Seif antritt. „Wir haben für beide Wahlkreise überzeugende Kandidaten mit sozialem Profil und neuen Ideen“, betont er. Auf die Sozialdemokraten warten enorme Aufgaben, wie Investitionen in Bildung, Infrastruktur und die Transformation der Wirtschaft. Eine Reform der Schuldenbremse sei essenziell, um zukünftige Investitionen nicht zu gefährden. „Es darf keine Zukunftsbremse sein“, stellt Herrwegen klar.
Während er sich voll und ganz auf seine neue Rolle als Parteivorsitzender konzentriert, bleibt die Frage nach der Kandidatur für das Landratsamt offen. „Wir werden intern beraten und bis Ende des Jahres einen Kandidaten nominieren“, erklärt er. Der stellte klar, dass sie sich unter Zeitdruck nicht sehen, zumal die Kommunalwahl erst für den 14. September 2025 angesetzt ist. Momentan sei seine priorité die Arbeit als neuer Kreisvorsitzender und die Vertiefung der Themen, die für die SPD im Rhein-Erft-Kreis von Bedeutung sind.
Die Entwicklungen innerhalb der SPD Rhein-Erft kreisen nicht nur um interne Strukturen, sondern auch um die strategische Ausrichtung zu einer Zeit, in der Veränderungen in der Kommunalpolitik wahrscheinlicher sind denn je. Herrwegen sieht sich besonderen Herausforderungen gegenüber, doch bleibt optimistisch, dass die Partei die richtigen Schritte zur Stärkung ihrer Position im Kreis unternehmen kann. Diese Aussagen und Gedanken stellt er in einem Kontext, der zeigt, dass er die Zusammenarbeit und die Themen der SPD auf einen neuen Kurs bringen möchte.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen der SPD im Rhein-Erft-Kreis und die strategischen planungen unter Helge Herrwegen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ksta.de.