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Stefan Gelbhaar, ehemaliger Direktkandidat der Grünen für Pankow, hat die Wahl gegen seine Mitbewerberin Julia Schneider verloren. Dies geschah nach einer Nominierung am 12. November 2023, bei der er mit über 98% der Stimmen gewählt wurde. Gelbhaar war der einzige Grüne, der einen ostdeutschen Wahlkreis gewonnen hatte, bis er am Mittwochabend mit 126 zu 269 Stimmen gegen Schneider unterlag.
Die Niederlage folgt auf schwere Vorwürfe der sexuellen Belästigung, die ab Dezember 2023 gegen Gelbhaar erhoben wurden. Mehrere Frauen haben sich an die Ombudsstelle der Grünen sowie an den rbb gewandt, um ihre Beschwerden vorzubringen. Gelbhaar bestreitet die Vorwürfe vehement und hat juristische Schritte eingeleitet, um seine Unschuld zu beweisen. 18 Meldungen gegen ihn gingen innerhalb von nur drei Tagen bei der Ombudsstelle ein.
Wiederholung der Wahl und Rückzug von der Landesliste
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe wurde die Wahl vom 12. November wiederholt, weil Gelbhaar zur erneuten Kandidatur gedrängt wurde. Trotz seiner Bestrebungen stellte er fest, dass die Treue zur politischen Haltung und der Vorwurf der Belästigung in einem Spannungsverhältnis stehen. Gelbhaar zog daraufhin seine Kandidatur für die Landesliste zurück, was zur Wahl von Andreas Audretsch ohne Gegenkandidaten führte.
Gelbhaar, 48 Jahre alt und Vater von zwei Kindern, war vor den Vorwürfen als versierter Fachpolitiker in der Bundestagsfraktion bekannt. In seiner jüngsten Stellungnahme äußerte er Bedauern über das Unwohlsein anderer und kündigte an, sich aktiv mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen. Er hat eidesstattliche Versicherungen vorgelegt, die seine Unschuld beteuern, und bezeichnete die Vorwürfe als Lügen.
Diese Vorfälle werfen grundlegende Fragen über den Umgang der Grünen mit solchen Anschuldigungen auf und betreffen die Unschuldsvermutung im politischen Kontext. Darüber hinaus äußerte Gelbhaar Bedenken bezüglich der politischen Behandlung von Männern, die mit solchen Vorwürfen konfrontiert werden. Die Zukunft von Gelbhaar in der Politik bleibt nun ungewiss, was die Situation weiter kompliziert.
Die Berichterstattung über den Vorfall wird von verschiedenen Nachrichtenportalen aufgenommen. Der Spiegel informierte ebenfalls über diesen Sachverhalt und beleuchtete die Reaktionen innerhalb der Partei.
Für weitere Einzelheiten über Gelbhaars Situation und die damit verbundenen Vorwürfe wird auf die umfassenden Informationen bei Lomazoma verwiesen.
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