Intensivtäter von Apolda will zurück nach Marokko | Regional
Apolda (Thüringen) – Seit zehn Jahren hält der abgelehnte Asylbewerber Tarik J. (42) die Region um die thüringische Kreisstadt Apolda in Atem. Trotz zahlreicher Straftaten konnte er bislang nicht abgeschoben werden, da Marokko ihm keinen Pass ausstellt.
Bereits vom 12. März bis 26. Juli 2023 soll Tarik J. laut Staatsanwaltschaft eine Serie von Rechtsverletzungen begangen haben, darunter Körperverletzungen, Beleidigungen und Bedrohungen.
Am 23. Juni 2023 steht Tarik J. im Verdacht, Wladislaw M. (29) vor einem Einkaufsmarkt in Apolda attackiert zu haben. Tarik J. bestreitet dies jedoch und gibt an, selbst angegriffen worden zu sein.
Der Berg der Anschuldigungen
Die Deliktspirale von Tarik J. hört nicht auf. Laut dem Kriminalbeamten Mike B. (53) der Kripo Jena hat sich die Zahl seiner Straftaten in drei Monaten auf 36 summiert. Mike B. betonte vor dem Amtsgericht, dass Tarik J. ihn während Vernehmungen mehrfach beleidigt habe.
Reaktionen aus der Politik
Angesichts der wachsenden Zahl an Straftaten wandten sich Landrätin Christiane Schmidt-Rose (CDU, 65) und Apoldas Bürgermeister Olaf Müller (65, parteilos) im Juli mit einem offenen Brief an die Landesregierung. Sie baten dringend um Unterstützung, um Tarik J. abschieben zu können.
Tarik J.s eigenes Ziel
Überraschenderweise möchte Tarik J. selbst nach Marokko zurückkehren. Nach der Verhandlung erklärte er gegenüber BILD: „Ich möchte freiwillig in meine Heimat Marokko ausreisen. Doch zuerst muss ich den Ausgang dieses Prozesses abwarten.“
Blick in die Zukunft
Die juristische Auseinandersetzung ist noch nicht abgeschlossen. Die Verhandlung gegen Tarik J. wurde um einen zusätzlichen Tag verlängert und wird am 29. August und 6. September fortgesetzt. Bei einer Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung drohen ihm sechs Monate bis zehn Jahre Freiheitsstrafe, im minder schweren Fall von drei Monaten bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.
Präventionsmöglichkeiten der Politik
Die Situation um Tarik J. wirft die Frage auf, wie ähnliche Fälle in Zukunft verhindert werden können. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern und eine schnellere Ausstellung von Pässen könnten die Abschiebeprozesse beschleunigen. Darüber hinaus sollten Präventivmaßnahmen wie eine engere Überwachung und frühzeitige Intervention bei auffälligem Verhalten in Betracht gezogen werden, um eskalierende Gewaltzyklen zu verhindern. Ein koordiniertes Vorgehen auf Bundes- und Landesebene könnte erheblich dazu beitragen, solche Intensivtäter frühzeitig zu identifizieren und angemessen zu handeln.
– NAG