
Ein illegaler Migrant aus Westafrika sorgt für Aufregung in Deutschland: Zwischen dem 21. Januar und dem 2. Februar wurde er insgesamt elfmal festgenommen. An einem einzelnen Tag nahm die Polizei ihn sogar zweimal in Gewahrsam. Medienberichten zufolge wird ihm vorgeworfen, bis zu 50 Straftaten begangen zu haben. Trotz dieser wiederholten Festnahmen wurde der Mann jedes Mal auf freien Fuß gesetzt, was zur Kritik des innenpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion in Niedersachsen, Stephan Bothe, führte.
Bothe äußerte sich besorgt über den Umgang der Lüneburger Polizei mit dem Mann und stellte die Frage, warum Personen, die ausreisepflichtig sind, schnell wieder auf die Allgemeinheit losgelassen werden. Er befürchtet, dass der Mann während seiner Freilassung potenziell gewalttätig werden könnte. Bothe sieht die Ursache für dieses Vorgehen in einer „linken Politik des Täterschutzes“. Die derzeitige Innenministerin von Niedersachsen, Daniela Behrens, gehört der SPD an.
Kriminalitätsrate unter Migranten
Die Diskussion über die Kriminalität von Migranten ist in Deutschland nicht neu. Ein kleiner Teil der Migranten ist straffällig, doch insgesamt fallen sie häufiger mit Straftaten auf als Nichtmigranten. Dies kann teilweise durch soziale und demografische Faktoren wie Alters- und Geschlechtszusammensetzung sowie belastende Lebensumstände erklärt werden, wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet. Erwachsene Migranten mit Zugang zum Arbeitsmarkt sind hingegen deutlich seltener straffällig.
Gewaltdelikte unter Geflüchteten sind häufig das Ergebnis von Konflikten in Gemeinschaftsunterkünften und prekären Lebensverhältnissen. Studien zeigen, dass die Kriminalitätshäufigkeit unter jungen Menschen aus Migrantenfamilien rückläufig ist, was darauf hinweist, dass Zuwanderer, insbesondere Kriegsflüchtlinge, bei der Kriminalitätsrate oft nicht im Vordergrund stehen.
Verzerrte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit
Die Verbindung zwischen Migration und Kriminalität ist in den letzten 20 Jahren nicht signifikant gestiegen. In Deutschland sank die Anzahl der Gewalttaten zwischen 2005 und 2019 um 15%, obwohl der Ausländeranteil in der Bevölkerung stark anstieg. Im Jahr 2024 waren rund 41,8% der Tatverdächtigen in der Polizeilichen Kriminalstatistik ausländisch, wobei jedoch 35,4% der Tatverdächtigen bei Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße ebenfalls ausländischer Herkunft waren. Trotz dieser Zahlen zeigen Forschungsdaten, dass Ausländer häufiger angezeigt und kontrolliert werden, was zu einer verzerrten Wahrnehmung führt.
Die Kriminalitätsrate ist außerdem stark von sozioökonomischen Faktoren abhängig. Migranten sind überproportional oft von schlechten sozialen, finanziellen Bedingungen und eigenen Gewalterfahrungen betroffen, was deren Risiko für kriminelles Verhalten erhöht. Dies führt dazu, dass ein Großteil der Berichterstattung über Straftaten von Ausländern nicht die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegelt und damit einen verzerrten Eindruck von der Realität vermittelt.
Insgesamt bleibt die Aufgabe, die Integration von Migranten durch Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt zu fördern, entscheidend, um zukünftige Kriminalität zu verhindern und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.
Weitere Informationen zur Thematik finden Sie in den ausführlichen Berichten der exxpress, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Mediendienst Integration.
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