Kiew - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine entschlossenere Unterstützung von westlichen Staaten, ähnlich wie im Fall Israels. Angesichts der anhaltenden militärischen Herausforderungen im Ukrainekrieg appellierte er in einer Videoansprache an die internationale Gemeinschaft, die ukrainische Luftabwehr zu stärken. „Wir sehen die Kooperation der internationalen Koalition in den Kriegen im Nahen Osten, und auch wir können eine effizientere Zusammenarbeit erzielen“, erklärte Selenskyj.
Selenskyj wies darauf hin, dass zur Bekämpfung des russischen Terrors eine verstärkte Nutzung von US-Hilfen notwendig sei, um hochpräzise Raketen zu erhalten. Diese könnten eingesetzt werden, um russische Drohnen und Raketen anzugreifen, bevor sie Schäden anrichten können. „Wir benötigen unbedingt diese Entschlossenheit und Unterstützung von unseren Partnern“, betonte er. Die letzte Woche über haben wiederholt russische Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur stattgefunden, was die Dringlichkeit seiner Forderung unterstreicht.
Verheerender Bombenangriff auf Charkiw
Parallel dazu kam es erneut zu einem verheerenden Bombenangriff auf das Wohnviertel Saltiwka in Charkiw, bei dem mindestens zehn Menschen verletzt wurden. Darunter befand sich auch ein dreijähriges Kind. Der Angriff brach in der Nacht los und traf ein fünfstöckiges Wohngebäude, was zu großen Schäden und einem ausgelösten Brand führte.
Rettungskräfte sind vor Ort, um nach weiteren Opfern zu suchen. Selenskyj nutzte die Gelegenheit, um die Notwendigkeit internationaler Unterstützung zu betonen. „Die Führer der Welt müssen wissen, was zu tun ist, um solche Angriffe zu verhindern“, so Selenskyj. Er stellte auch ein Video des Angriffs auf seinem X-Kanal zur Verfügung, das die schweren Zerstörungen und das brennende Auto dokumentierte.
Schwierige Lage im Donezk-Gebiet
In seiner Ansprache räumte der Präsident ein, dass die militärische Lage, insbesondere im Donezk-Gebiet, äußerst kompliziert sei. Die ukrainische Armee hat den Verlust der strategisch wichtigen Stadt Wuhledar bereits bestätigt. Selenskyj erläuterte, dass in Anbetracht der aktuellen Situation alle Ressourcen mobilisiert werden, um in den kommenden Monaten maximale Ergebnisse zu erzielen.
Ein wichtiges Treffen der Unterstützergruppe der Ukraine steht am 12. Oktober in Ramstein an, wo man Verbesserungen der militärischen Kooperation diskutieren möchte. Der Präsident kündigte zudem an, dass organisatorische Änderungen beim Auslandsgeheimdienst umgesetzt werden, um die Effektivität zu erhöhen.
Kooperation mit USAID
Selenskyj traf sich zudem mit Samantha Power, der Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID). Bei diesem Treffen wurde über die Stärkung des ukrainischen Energiesystems sowie den Bau von Schutzbunkern für Kinder in Schulen gesprochen. Immer mehr Schüler lernen unterirdisch, da die Angriffe auf Schulen anhalten. Die Vorbereitungen für den Winter und die Wiederherstellung der zerstörten Energiestrukturen sind dringend erforderlich.
„Wir schätzen die umfassende Unterstützung, die die USA der Ukraine bereitstellen“, sagte Selenskyj, und fügte hinzu, dass diese Hilfe entscheidend sei, nicht nur für die Ukraine, sondern auch für den Erhalt der Freiheit und Demokratie insgesamt.
Wachsen der Waffenproduktion in der Ukraine
In einem weiteren Schritt kündigte Selenskyj Kooperationen mit Rüstungsfirmen an, die in Kiew an einem internationalen Forum teilnahmen. Er berichtete von einem signifikanten Anstieg der Waffenproduktion seit 2022 und betonte, dass die Ukraine auf ausländisches Fachwissen und Technologien angewiesen sei, um diese Entwicklung fortzusetzen.
„Die Ukraine möchte zu einem der führenden Waffenproduzenten werden“, äußerte Selenskyj. Das Land hat insbesondere den Bereich Drohnen massiv ausgebaut, um gezielt auch militärische Logistik auf russischem Staatsgebiet anzugreifen und damit die russische Kriegsmaschinerie zu schwächen.
Insgesamt zeigen die jüngsten Entwicklungen und Selenskyjs Aufrufe die Dringlichkeit, mit der die Ukraine die internationale Unterstützung sucht, um sich gegen die russischen Aggressionen besser zu wappnen und die militärische Lage zu stabilisieren. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.radioduisburg.de.
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