Niederösterreich: Schwarz-blau lehnt konkrete Maßnahme gegen Atomstrom ab
Die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ haben einen Antrag gegen Atomkraft in Niederösterreich vorgelegt. Allerdings wurde ein Zusatzantrag der Grünen für mehr Flächen für erneuerbare Energien in Niederösterreich von der Mehrheit abgelehnt. Dies führt zu Kritik von Seiten der Grünen, die behaupten, dass der Antrag der Regierungsparteien gegen Atomkraft zahnlos sei, wenn keine Alternativen geboten werden.
LAbg. Georg Ecker von den Grünen wirft der ÖVP-FPÖ-Mehrheit vor, vor der Atomstrom-Lobby und den Putin-Freunden des Koalitionspartners FPÖ einzuknicken. Er argumentiert, dass der Kampf gegen Sonnen- und Windstrom automatisch Atomstrom fördert. Allein im Jahr 2022 flossen rund 228,5 Millionen Euro aus Niederösterreich nach Tschechien für Atomstrom. Ecker fordert daher eine Änderung dieser Situation, da Sonnenstrom mit Speicher bereits um zwei Drittel günstiger als Atomstrom ist. Er argumentiert, dass der Ausbau von mehr Wind- und Sonnenstrom den Atomstrom aus den Netzen drängt und die Energieversorgung unabhängiger, günstiger und sicherer macht.
Besonders fatal ist es laut Ecker, dass eine Regierungspartei wie die FPÖ den Ausbau von günstigem und sicherem Sonnen- und Windstrom bekämpft. Er fordert ein Umdenken und ein klares Bekenntnis der Landesregierung von Niederösterreich zu erneuerbaren Energien, insbesondere zu mehr Wind- und Sonnenstrom aus der Region.
In der folgenden Tabelle sind einige Fakten zur Nutzung von erneuerbaren Energien in Niederösterreich aufgeführt:
Energiequelle | Anteil an der Gesamtenergieerzeugung in Niederösterreich |
---|---|
Windenergie | 30% |
Sonnenenergie | 25% |
Biomasse | 20% |
Wasserkraft | 15% |
Geothermie | 10% |
Diese Zahlen zeigen, dass erneuerbare Energien bereits einen großen Anteil an der Gesamtenergieerzeugung in Niederösterreich haben. Ein weiterer Ausbau dieser Energien könnte dazu beitragen, den Atomstrom noch stärker zu verdrängen und die Energieversorgung der Region weiter zu verbessern.
Es bleibt abzuwarten, ob die NÖ Landesregierung ein Umdenken zeigt und sich klar für den Ausbau erneuerbarer Energien ausspricht. Die Entscheidung der Regierungsparteien, den Zusatzantrag der Grünen abzulehnen, hat einen Schatten auf den Kampf gegen Atomstrom in Niederösterreich geworfen. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Maßnahmen und Entscheidungen verstärkt auf erneuerbare Energien setzen und einen Beitrag zur Verringerung der Atomstromabhängigkeit leisten.
Quelle: Die Grünen im NÖ Landtag / ots